Downtown Boys
Cost of Living
Sub Pop/Cargo Records
Mit ihrem 2. Album untermauern DOWNTOWN BOYS den Anspruch, dilettantischer Charme und anarchische Radikalität böte die bestmögliche künstlerische Freiheit. Brüllen, schreien und draufhauen. Provokant und konsequent.
Die schräg-schroffe Spielart entlädt sich in einer ureigenen implodierenden Suppe, die brodelt und überkocht. Nicht, weil sie zu heiß wird, sondern weil die Zutaten so feurig sind: Latino-Punk mit Wut und Poesie, die einfach und vorteilhaft ist, wenn mensch an eine bessere Welt glaubt. Mauern einreißen (A wall) oder am besten gleich mit dem Kopf durch die Wand rennen, einen wilden Rausch auf Konfliktniveau anbieten und immer schön Zähne zeigen. Mit Tuba und Getöse, mit reichlich simplen Riffs und ungestimmten Instrumenten das Maximale aus dem Minimalismus schöpfen: Aufmerksamkeit, Anti-Haltung und donquichottischer Rebel als Proklamation gegen weiße Hegemonie und wohlbehütete Männerfantasien. Cost of living ist Punk wie er sein muss. Sich jeder Art von Präpotenz verweigern, neue Verhaltensweisen erfinden, auch spontan, wo die alten nicht mehr funktionieren. Kaputt, uneitel, laut. Das muss doch für etwas gut sein...