Die schwedischen Post-Punks Makthaverskan veröffentlichen am 20. Oktober 2017 ihr neues Album „III“ auf Run For Cover Records in Deutschland. Mit "In My Dreams“ veröffentlichte die Band aus Göteborg kürzlich bereits den ersten Vorab-Track, den ihr nun hier streamen könnt:
Tief im Herzen des neuen Makthaverskan-Albums „III“ liegt der sehnliche Wunsch, das unaufhaltbare Verlangen nach Mitgefühl in einer Welt, in der es sich zurzeit so anfühlt, als würde alles und
jeder versuchen die Liebe aus unseren Leben rauszusaugen. Angeführt von Sängerin Maja Milners bissigem Gejammer, richten Makthaverskan auf „III“ ihre Sichtweise auf die Welt im Ganzen und jagen
nach Hoffnung und Verständnis in einer Zeit, in der es beinahe unmöglich scheint eines von beiden zu finden.
Die aus Göteborg stammende Post-Punk Band hat mit dem Song „No Mercy“ weltweit auf sich aufmerksam gemacht und kurze Zeit später bei Run For Cover Records unterschieben, die daraufhin 2013
zusammen mit Luxury Records aus Schweden das zweite Album der Band veröffentlichten. Das Versagen in der Liebe und der Verlust der Unschuld, die auf „II“ noch die brennende Verachtung mit
Sätzen wie „fuck you for fucking me when I was seventeen“ unterstrichen, dominieren auf „III“ nun nicht mehr Milners Weltbild. Das neue Album handelt davon, dass für Milner jeder Tag ein
wiederkehrender Fluch ist und so singt sie auf „Leda“ zum Beispiel „I wake up feeling worse every day.“
„III“ präsentiert wahrscheinlich das fokussierteste und beste Songwriting der Band, die im Laufe der letzten drei Jahre ihr neues Album zusammen mit Produzent Hans Olsson Brookes aufgenommen
haben. Während ihre letzten beiden Alben eine Sammlung einzelner Songs waren, hängen die Songs auf „III“ ganz bewusst zusammen. Der Kern von Makthaverskan ist Milners karger Einflussbereich. Sie
richtet ihre weibliche Energie gegen die Gesellschaft, anstatt gegen die Trümmer ihrer Vergangenheit. In „In My Dreams“ nutzt sie zum Beispiele Träume, um die schier unendlichen Möglichkeiten der
Liebe auszutesten, mit dem Wissen, dass sie die Kontrolle verliert, sobald sie wieder wach wird.
Und trotzdem geben sich Makthaverskan auf "III" alles andere als geschlagen. Auf „Eden“ tut sich Milner schwer, ihren Platz in einer Gesellschaft zu finden, die zunehmend von mehr und mehr Hass
gespaltet wird (“humanity equals misery / there’s nothing here to see / Is this what we want, or is it all we know?”). In „Comfort“ findet sie Vertrauen in einem Fremden und weigert sich die
Hoffnung an das Gute aufzugeben. „Witness“ präsentiert eine übersteuerte Rhythmussektion mit einer so starken Intensität, dass „Eden“ und „Front“ das wechselhafte Tempo sogar weiterführt. Obwohl
Milner unaufhörlich austeilt, steht hinter ihr ein monumentaler Sound, in dem immer wieder ein wenig Hoffnung mitschwingt.
Die Band, deren Mitglieder sich gerade durch ihre Mitt- und Spät-20er kämpfen, fast im letzten Song „Days Turn Into Years“ die biologische Veränderungen zusammen, in dem Milner beschreibet, wie
sich Zeit in dem Alter anfühlt und von ihnen verinnerlicht wird. Sie unterdrücken ihren treibenden Sound geringfügig, während Milner im Refrain in eine tiefere Stimmlage wechselt. Und genau da
fühlen sich Makthaverskan wieder zu Hause, ohne aber auf den Gedanken zu kommen, jetzt die Hände in den Schoß zu legen.