KRANE
Pleonexia CD
Czar of Revelations
KRANE vertonen mit "Plenoexia" (=Mehr haben wollen) die Semantik des Krieges. Den traumatischen Abdruck in Form von tiefen Tönen, die langsam Gestalt annimmt und sich verselbständigt.
Wenn sich grundlegende Strukturen verändern, die Ordnung destabilisiert wird, zugrundeliegenden Elemente in einem Strukturgefüge durcheinandergewirbelt werden, stehen im Kriegszustand die zweckrationale Vernunft und die Kraft der Gewalt im Vordergrund. KRANE greifen mit metallischen Riffs und Trommelwirbel-Beats die Diabolik auf, die Perspektive, dass der Krieg hier als Struktur eines Tiefenraumes monoton und eintönig gefangen ist und anderseits anarchisch nach Befreiung ruft, nach einer neuen Ordnung, die aus diesem akuten bedrohlichen Zustand erschaffen wird. Doch auf "Pleonexia" überwiegen lange Passagen mit hart gespielten dunklen Riffs und einem monoton hämmernden Beat, die als immer wiederkehrendes Grundmuster die Signatur des Krieges implizieren. Spätestens in "III: Tactical level" und besonders bei "Combat" ist der Krieg im vollen Gange. Die lautgemalte Kraft als unangenehme Bedrohung, eine musikalische Brutalität, die sich mit kaum veränderbaren Bewegungsmuster durch die Gestaltung der Klanglandschaft zieht und auf erschreckende Weise eine dysfunktionale Wirkung akzentuiert. "Aftermath" ist das Szenario danach, das die übergeordnete Harmonie der Idee des Guten zu erreichen versucht und doch nur eine extreme Form einer konzeptuellen Repräsentation, einem Einstehen für ein Leiden ist. "Pleonexia" ist auch die Angst vor dem Sein-Können, die das Umschlagen der friedlichen Orientierung in die Aktualität der Verfolgung des Anderen auslöst.