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DAS IST DAF: Biographie

Anfang der Achtziger füllten sie mit Der Mussolini die Tanzflächen der Republik. Auch Lieder wie Kebab-Träume, Verschwende deine Jugend und Der Räuber und der Prinz sind bedeutende Bestandteile der deutschen Popkultur geworden. Die Alben Alles ist gut und Gold und Liebe machten die DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT – kurz DAF – weltweit bekannt. Mit ihrem fast schon dadaistischen und minimalistischen Stil legten Robert Görl und Gabi Delgado die Grundsteine für EBM, House, Techno, Electro und Industrial.

DAS IST DAF ist die von Robert Görl und Gabi Delgado autorisierte Band-Biografie. Mit vielen O-Tönen der beiden Musiker und von etlichen Wegbegleitern sowie ausgesprochen reich bebildert mit zum Teil nie zuvor gesehenem Fotomaterial wird der Zeitgeist der Do-It-Yourself und New Wave-Bewegung der neuen deutschen Musik authentisch dokumentiert.
 
»Weg von der klassischen westlichen Harmonielehre. Es gibt viel mehr Töne als die paar weißen und schwarzen Tasten. Es gibt Tausende Frequenzen dazwischen. DAF war immer verstimmt. Das entspricht nicht der Bachschen Harmonielehre. Und was noch wichtiger ist, musikhistorisch: DAF verweigert sich der normalen Songstruktur. Refrain, Strophe, Refrain, Strophe, B-Part, A-Part, Fade. Bei DAF gibt’s das nicht. DAF ist trackorientierte Musik. Das ist ein Musikband, das läuft. Das hat die Musik, wie sie heute ist, entscheidend mit beeinflusst. Und im Prinzip ist alle Musik, die heute im Tanzbereich gemacht wird, Musik, die nach DAF-Regeln gemacht wird. Das gilt für 80 Prozent aller Disco-Tracks.« Gabi Delgado

»An einem Synthesizer siehst du immer gleich aus wie so ein Tüftler. Das fanden wir nicht gut. Das kann man im Studio machen. Aber nicht auf der Bühne. Stell dir mal vor, ich hätte drauf bestanden: Ich möchte mich jetzt live als Synthesizer-Spieler präsentieren. Die ganze Körperlichkeit wäre nicht da. Stell dir vor, ich stehe, ich stehe da am MS-20 rum und das Schlagzeug macht mit voller Wucht ungtz-tscha, ungtz-tscha vom Tape. Da hätten alle zu Recht gesagt: Das geht gar nicht! Deshalb: Das war schon alles gut durchdacht, den Leuten die Power mit den Muskeln zu zeigen, das macht die Leute an.« Robert Görl

Es war 1978, als sich zwei Menschen im Ratinger Hof begegneten. Sie wollten eine Band gründen, sie wollten reich und berühmt werden. Sie gründeten eine Band, sie wurden reich und berühmt. Sie lösten sich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere auf. Und kamen, als keiner damit rechnete, zurück: DAF gilt als eine der innovativsten Bands der neuen deutschen Musik, als Pioniere des Elektropunk und des Techno. Ihre Songtexte sind provokativ und in der Sprache reduziert, ihre Lieder bestehen meist nur aus ungewöhnlichen Synthesizerklängen sowie kühlem Schlagzeugbeat und verweigern sich allen gängigen Songstrukturen.

Für die Band-Biografie DAS IST DAF haben die Autoren Miriam Spies und Rüdiger Esch eine Vielzahl an Interviews mit Görl und Delgado sowie wichtigen Weggefährten geführt und akribisch alle wissenswerten Fakten rund um die DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT zusammengetragen – von den Anfängen als Kultkapelle im Ratinger Hof in Düsseldorf über erste Fernsehauftritte und ihren Aufstieg zur weltweit bejubelten Elektronikband bis hin zu den aktuellen Konzerten. Wegbegleiter, wie Tina Schnekenburger, Alfred Hilsberg, Richard Gleim, Walter Holzbauer, Sheila Rock und Olaf Sprick kommen zu Wort, aber auch Musiker wie Rocko Schamoni oder Flake schildern, wie sie DAF für sich entdeckt haben. Ein Überblick über die Soloprojekte beider Musiker und eine ausführliche Diskografie runden diesen Prachtband ab.

DAS IST DAF
DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT –
DIE AUTORISIERTE BIOGRAFIE
Von Miriam Spies,
Robert Görl, Gabi Delgado
 und Rudi Esch

Sammlerstück:
Von Robert Görl und Gabi Delgado handsignierte und nummerierte
Erstauflage von 3.333 Exemplaren!

360 Seiten | Großformatige Broschur
ISBN 978-3-86265-663-9
Originalausgabe | 24,99 EUR (D)
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2017
www.schwarzkopf-schwarzkopf.de

DIE AUTOREN

MIRIAM SPIES, geboren 1982 in Mainz, studierte Germanistik, Kulturanthropologie und Buchwissenschaft in Mainz und Berlin. 2007 gründete sie in Anlehnung an Hunter S. Thompson den Indepen­dent­verlag gONZo. Außerdem ist sie als Autorin, Herausgeberin, freie Lektorin für diverse Verlage und Autoren sowie als Veranstalterin tätig.

RUDI ESCH, geboren 1966 in Düsseldorf, studierte Philosophie und Germanistik. Seit 1988 ist er Bassist der Industrialband Die Krupps, außerdem Mitglied der Punkband Male und des Studioprojekts MakroSoft. Er lebt mit seiner Familie auf Graceland im Süden von Düsseldorf und arbeitet als Autor und Music Consultant in Düsseldorf und London. Er veröffentlichte zuletzt die umfassende Oral History ELECTRI_CITY, die die Ursprünge der elektronischen Musik beleuchtet, und begründete hierzu die jährlich stattfindende ELECTRI_CITY Conference.


»Zurück an meinem Schreibtisch, als ich in langen Nächten die Interviews transkribierte, bekam ich zunehmend den Eindruck, dass die beiden sich nicht nur unterschiedlich erinnerten, sondern schlicht nicht auf derselben Party waren. Wie um alles in der Welt sollte man aus zwei so unterschiedlichen Sichtweisen eine homogene DAF-Story machen. Das war der Moment, in dem ich mich dazu entschloss, die Interviews nicht nur als Grundlage für das Buch zu verwenden, sondern Robert und Gabi ihre Erinnerungen einfach selbst erzählen zu lassen – und Widersprüche offen stehen zu lassen. Warum sollte es dem Leser besser gehen als mir? Außerdem wäre es ohnehin nicht authentisch gewesen, Abweichungen so lange auszubügeln, bis daraus eine Geschichte entstanden wäre, die weder der Sicht von Robert noch der von Gabi entsprochen hätte.«
Miriam Spies

»Es war der Sommer 1981, als Robert Görl und Gabi Delgado elektrisierende Fernsehauftritte und atemberaubende Liveshows für eine zart neu gewellte Republik absolvierten, ohne es erklärt oder zuvor angekündigt zu haben. Aus kurzen, knappen und martialischen Worthülsen heraus forderten sie den Augenblick, die Wirklichkeit, die dekadente Verschwendung sowie den Griff nach den Sternen. (…) Der Räuber und der Prinz, oder wie ihre Fans sagten, der Robert und der Gabi, waren als Leitbild geeignet für einen Körperkult, den es noch gar nicht gab. Ihr Erscheinungsbild verzückte Jungs und Mädchen.«
Rudi Esch

»Und da kam auf einmal dieses neue, auf eine verrückte Art technische Lied. Es war so hämmernd, als wäre es auf Maschinen gespielt worden. Ich kannte schon Kraftwerk, aber deren Musik war viel ordentlicher und friedlicher. Hier aber schwang etwas Böses und dadurch auch sehr Verführerisches mit. Ich spürte die Faszination des Andersseins.«
Flake über DAF

»Über die Jahre haben sich viele Bands von DAF inspirieren lassen. Das Original blieb allerdings unerreicht. Das liegt an der absoluten Reduziertheit von DAF gepaart mit einer phantastischen Produktion, die gleichzeitig intelligent als auch wertig daherkommt und ihren irisierenden Texten. Das hat ihnen in dieser Konsequenz bislang keiner nachmachen können. Insofern bleiben DAF ein komplett spezieller und für sich allein stehender Kosmos.«
Rocko Schamoni über DAF