VOLTRON
Kollapsar CD
FinestNoiseReleases/itunes/Radar
Der Teufel trägt Prada oder Unterhosen. Muss er diese auch mal wechseln oder ist es ihm scheißegal?
Schlimm nur, wenn er diese verliert und nicht recht weiß, wo?! Geht der Teufel dann zu H&M, C&A oder gar zu KIK? Oder bestellt er im Internet? Nun, ich denke, der Teufel leidet nicht an einer Höschen-Paranoia, schließlich hat er musikalische Schergen angeheuert, die ihm nicht nur freiwillig ihre Seelen verkauft haben, sondern auch dafür sorgen, dass die Klanglandschaft dunkel bleibt. Wenn dir also schwarz vor Augen wird, mag es auch an den nebulösen Botschaften liegen, die Mars, Bruce oder Don in den Abendwind hauchen, grölen, jauchzen und frohlocken. Nüchtern betrachtet suggerieren die Titel ein Augenzwinkern, das wohl den Beelzebub zufrieden stellen will und mehr Verwirrung stiftet als für Aufklärung. Nun, musiklaisch fokussiert sich das VOLTRON-Quartett auf Doom und Stoner, erarbeitet also schleppende Riffs und ein flexibles behäbiges Tempo, bei dem selsbt eine Ü-50 Party noch mal zum ekstatischen Highlight des Jahres wird und selbst für Rollifahrer*innen diverse Einalgen ermöglicht, von denen sie ihren Enkeln und Enkelinnen noch erzählen werden. Doppelt krass ist also höchstens die Vorstellung dessen, was VOLTRON mit ihrem Doom-Ritual erreichen: Die Welt kollabiert und in der nahenden Apokalypse gibt es durchaus Schönheiten zu entdecken, die ein Verstehen viel einfacher macht, als daran zu verzweifeln.