Für die Crew der Sea-Watch 3 begann das Jahr dramatisch:
Um 4 Uhr früh wurden die Rettungsboote zu Wasser gelassen - es galt, die Opfer des ersten schweren Seenotfalls 2018 in Sicherheit zu bringen. Wir nahmen 92 Menschen an Bord, die aus dem
Bürgerkriegsland Libyen geflüchtet waren, darunter Frauen und Kinder. Nach der Erstversorgung wurden sie an ein Marineschiff übergeben, das sie nach Italien brachte.
Der Fall zeigt: Auch 2018 hält die humanitäre Krise an Europas Südgrenze unvermindert an. Johannes Bayer, Einsatzleiter der Mission, bringt die Lage auf den Punkt: “Die Strategie, die zentrale
Mittelmeerroute zu schließen, ist gescheitert”. Schlimmer noch: Speziell jetzt wird das zentrale Mittelmeer zum Ort des massenhaften Sterbens. Das unterstreicht auch Pia Klemp, Kapitän der
Sea-Watch 3: Im Winter ist die Flucht über das Mittelmeer besonders gefährlich. Fällt jemand ins Wasser, bleibt aufgrund der Temperaturen wenig Zeit. Deshalb ist es wichtig, dass wir vor Ort
sind."
Entsprechend lautet die Devise: Weiter rausfahren, vor Ort sein, Menschenleben retten! Erst gestern ist die zweite Crew dieses Jahres in See gestochen.