· 

MAIDAVALE - Madness Is Too Pure

MAIDAVALE - Madness Is Too Pure
MAIDAVALE - Madness Is Too Pure

MAIDAVALE

Madness Is Too Pure
The Sign Records
Die vierköpfige Band bringt einen psychedelischen Groove mit Einflüssen aus der Rockszene der 60er und 70er Jahren zusammen. Psych und Heavy Rock, der durchaus folkloristische Elemente besitzt und aufgreift.

Das liegt insbesondere am theatralischen Gesangsstil wie auch an der Spielart, die neben dem basslastigen Groove vor allem durch das Gitarrenspiel mystisch-mythische Klangbilder produzieren. Linn, Sofia, Matilda und Johanna scheinen auf ihren Instrumenten wie Hexen auf ihren Besen zu entschweben, lassen funky Riffs aufblitzen, wummern mit ihren modernen Untersätzen (die moderne Hexe fliegt mit einem Toshiba-X-Ray-Standardmodell anstelle eines einfachen Holzbesens) durch die Nebelwaden und lassen die lang gezogenen Vocal-Laute wie Beschwörungsrituale erklingen ("Cold mind"). Das erinnert mich an alte Geisterjäger/John Sinclair-Hörspiele, auf denen MAIDVALE sowohl die Titelmusik wie auch alle Geräusche einspielen könnten. Was auffällt ist, dass nahezu jeder Song einen immer gleichen Grundrhythmus hat, ein Grundmuster, auf dem sich nur die Gitarre und Klanggeräusche verändern. Da ist der "Walk in silence" schon ein Dark-Wave-Romantic-Ausflug, bei dem nur noch Nick Cave als Kontrast fehlt und irgendwas zu Grabe trägt oder verrotten lässt. Die unterkühlte Atmosphäre und der Retro-Chic zeichnet "Madness Is Too Pure" aus und klingt nach Wehmut und Sehnsucht. Kein Wunder, denn MAIDAVALE stammen aus Fårösund auf der schwedischen Insel Gotland, am nördlichen Ende der Insel. Hier kann mensch eben entweder die natürliche Einsamkeit genießen, ihr in Gedanken zu entfliehen versuchen oder darin versinken.