Acht Eimer Hühnerherzen
s/t LP
Destiny Records/Broken Silence
Musikalisch und thematisch erinnert das Trio an eine Nonsens-Musikgruppe, die Melodien für Melonen produzieren, für die Kulturmagazin Titel,Thesen, Temperamente-Zielgruppe oder Begleitband für
Bernd das Brot.
Halbzarte-akustische Ergüsse aus der Blubberkiste, frech, forsch und mit Ratz und Rübe-Anarchismus oder Berliner Dadaismus ("Lederhelene") serviert. Das Alte zerschmettern, ins Knie ficken und bis 10 zählen. Minimalismus und die verkörperte Feindschaft gegen den Bürger oder parteiliche, und politisch eingreifende SelbstbetrügerInnen, die heimlich onanieren und den Höhepunkt verpassen. Die Saiten und Felle werden gepinselt und gestreichelt, denn geschreddert und gerissen. Mit Konzertgitarre, Akustik Bass, Mini-Drumkit und Fuzz-Pedal von Smail Shock aufgenommen, wirkt der reduzierte Sound wie die skizzierte Collage frustrierter langzeitarbeitslose AkademikerInnen, die lieber in der U-Bahn PassantInnen anpöbeln und in der Fußgängerzone die Fetzen fliegen lassen, wenn respektlose, fiese Lautgedichte die kleinbürgerliche Rebellion auf dem Hinterhof anzetteln. Die Rhetorik wird zur Sparkasse getragen, der Humor in die Spree gekotzt. Das reicht für eine gepflegte Unterhaltung(smusik) über „Beschissenheit der Dinge“ und den „ganzen Hässlichkeiten“, die Apocalypse Vega, Sen. Bottrop und Bene Diktator hier vortragen und dabei mit ihrer Mischung aus kreativer Brillanz und rotzig-charmanten Biestigkeit NDW-Anleihe, Indie-Pop und Eisenhüttenstadt-Folklore interpretieren.