FUBAR
Weltschmerz LP
Give Praise Records
Tod, Verderben, Vernichtung. Dabei beginnt "Weltschmerz" mit einem harmlosen Instrumental, in dem die Gitarre mit steter Rückkopplung, die Donnerwetter-Drums und die blubbernden Riffs wie der Tag
danach oder die Ruhe vor dem Sturm ertönt.
Dann folgt ein Bastard aus HC ("Exhaustion"), Grind ("Consumed") und derb-melodische Parts, die durchaus harmonische Momente haben ("Dead"). Trotz vielfacher Geknüppel und Geröchel offenbaren FUBAR spieltechnisches Talent, die sich immer dann zeigen, wenn das Tempo gedrosselt wird und sich eine groovige Heavyness ergibt. Tracks wie "Storm" indes sind pure Aggression. Das folgende "Light" ist eine Variabel aus Doom und Grind. Im Spannungsfeld des Grind entwickeln sich zum Glück nicht nur pure Lärmattacken, sondern eine breitgefächerte Auswahl an Klangtönen und -farben. Die Texte malen abscheuliche, erschreckende Bilder von pechschwarzem Selbsthass und der Zerbrechlichkeit der menschlichen Erfahrung. Das verbrüdert sie mit PIG DESTROYER und biblischen Ewigkeitsdefinitionen. Sollten die Zeugen Jehovas mal hier bei uns auf dem Lande an der Haustür klingeln, würde ich ihnen gerne FUBARs musikalische Ergüsse vorspielen, die Schwung in die Bibelkurse bringt, das personifizierte Böse ausfüllt und die Triebfeder eines sinnerfüllten Lebens ad absurdum führt. Ein Leben im Weltschmerz bedeutet nicht das Verderben, der Tod, die Vernichtung, sondern das Leben selbst, das uns peinigt. Amen.