Rosi
Hope LP
In a bad mood
Das Bielefelder Duo "Rosi" mit Sven Rosenkötter (Gesang) und Mirco Rappsilber an der Gitarre orientiert sich am kühlen Wave, Indie und Postpunk der 1980er Jahre.
Die Welt ist LAUT und HEKTISCH.
Immer und überall sind Menschen die Lärm machen. Die schwatzen und lachen. Ruhe gibt es nur zu Hause. Da dringen die Geräusche von Außen nur schwer herein. "I need silence" aus ZUSTAND ist nicht
nur die Forderung nach Ruhe, Entspannung ohne Lärm. Es ist auch der verzweifelte Ausdruck eines dynamischen Prozesses, wie ich mich dagegen schützen kann.
Im gemütlichen Tanztee-Tempo ertönen Songs wie "Trennen" nach Warsaw/Joy Division, sind geprägt von Lethargie, Labiltität, Isolation und Schwermut. Trotzdem ergeben sich Melodien wie flüchtige
Gedanken und mystische Träume, die davonschweben im Minimalismus, der Monotonie im unterkühlten Klangraum. Die deutlich hörbaren Einflüsse aus Bauhaus, Joy Division und Tuxedomoon erzeugen aber
nicht nur eine kühle Atmosphäre, sondern haben stets einen hämmernden Grund-Rhythmus, der beklemmend und bedrückend ist und somit einen Kontrast zu den hohen, hellen fluiden Tönen und Klängen
darstellt. In "Höhle" wird die schimmernde Struktur, die Gleichtönigkeit in arrogante Zurückhaltung gelautmalt. Demgegenüber bewirkt "Gehen" trotz des penetranten einsilbigen Monologs eine
elliptische Melodie, die leicht und harmonisch ist. Und so sind es diese klaren Kontraste im Zusammenspiel aus Monotonie und Vielklang, die eine reizvolle Dramaturgie ausströmt, die sich das Duo
zunutze macht. Hope ist aber nicht einfach nur kalt und düster, sondern ist Tanzmusik, die die Furcht vorm Ertrinken/Erdrücken nimmt oder dich runterzieht in tiefe trübsinnige Gedankenwelten, je
nach momentaner Gemütsfassung.