The Gaggers
Rip you apart LP (Re-Issue)
Wanda Records
THE GAGGERS verweigern sich einem polierten, modernen Punkrock und offenbaren einen Ritt auf der Rasierklinge.
Mit Micky Maus-Vocals, rotzig und dehydriert akzentuiert, Johnny Thunders-Rock and Roll-Style und schäbigem Garagenmief rumoren die degenerierten Outlaws und lassen eine melodiöse Note erkennen, mit der sie den rauen 77er Punkrock-Charme und B-Trash-Movie-Crime versprühen. Zugegeben, Songs wie "Razor Scars (on my heart)" oder dem anschließenden "You ain't no fun" sind Referenz und Beispiel für das immergleiche Muster. Laute, ungestimmte Gitarre, schräge Melodieführung, helle-rotzige Vocals und unkontrollierte Ausbrüche, die dich aufzufressen drohen, wenn du nicht ruckzuck Türen und Fenster verschließt. Punkrock wie ein bösartiger Tumor, der wächst, stört und dich zugrunde richtet. Mit Hasstiraden und Don't care-Attitüde nähren die Londoner Banausen die Mär von Punk is dangerous. Vielleicht stehen sie auch auf Sado Maso, riskieren, dass punk ihnen selbst schlimme Dinge antut, wenn sie immer so böse und gemein sind. Aber der WC-Garagenpunksound ertönt dermaßen laut und rumpelig-hässlich, dass punk beim Pogen wieder vergisst, dass snotty Punk zur guten Etikette gehört wie das Kurz-und-Klein-schlagen nach dem Hören dieser Spielart. Im Original 2011 auf DEAD BEAT Records erschienen, klingt das Debüt-Album wie die Verunreinigung des STITCHES-Zeitgeistes.