ROMP #44
36 DIN-A-4 Seiten; €2,50.-
Romp Zine, Steinenstrasse 17, 6004 Luzern, Schweiz
Es gibt Neues vom Verein Pro Steinenstrasse, die den Erhalt ihrer Straße fordern, gegen eine Gentrifizierung und gegen die Zerstörung der historisch bedeutsamen Häuser.
m Update geht es um den Baubewilligung Entscheid der Baudirektion, die der Herausgeber kommentiert und macht die Feinde des Quartiers aus: die Beamt*innen der Behörde und die Neubauwilligen. Nach 6 Seiten (!!!) Kurzes aus aller Welt, gibt es ein Interview mit THE SUBLINGUALS, die ihren Bandnamen erklären, die Ostschweiz skizzieren und subkulturell Besonderes aus der Stadt Buchs berichten. Im Artikel "Take back the City Dublin" werden die Auswirkungen der Immobilienkrise sichtbar. AktivistInnen von Take Back the City (TBTC) haben mehrere Immobilien in der nördlichen Innenstadt von Dublin besetzt und Demonstrationen gegen die Immobilienkrise veranstaltet. In ihren Forderungen sollen alle leerstehenden Grundstücke und Grundstücke im Rahmen einer Zwangsbestellung in Anspruch genommen und als universeller öffentlicher Wohnraum sozial genutzt werden, Verbot aller Zwangsräumungen, Reduzierung und Begrenzung der Miete. DIe Aktionen richten sich auch gegen Airbnb, die die Krise verschärft hat.
Positive Impact heißen jetzt PROFITEUR und singen auf Schweizerdeutsch und können so alltägliche Gespräche und Situationen besser und authentischer ausdrücken.
KRASS KEPALA aus Bandung (Indonesien) waren auf No Visa Tour. Fahrer und Band geben Auskunft, warum eine geplante Tour mit RESTARTS nicht stattfand und welche bürokratische Hürden und Anforderungen die Combo nehmen musste, um im erneuten Anlauf in Europa touren zu können, obwohl die Bandmitglieder unterschiedliche Probleme beim Visaantrag hatten. Benji arbeitet bei SolidarMed, eine Schweizer Non-Profit-Organisation, die sich für die Gesundheit der Menschen im südlichen Afrika engagiert. Benji gibt im Interview Einblicke über die Projektarbeit, die das vorhandene medizinische Angebot nachhaltig stärkt und es sinnvoll ausbaut. Die Gesundheit von Müttern, Schwangeren, Neugeborenen und Kindern ist ein zentrales Anliegen. In der Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen, Spitälern und Dorfgemeinschaften fördert SolidarMed die "Hilfe zur Selbsthilfe".
Des Weiteren gibt es einen Artikel zu "Antinatalismus". Der Herausgeber bekennt sich hierzu, erklärt und kommentiert den Begriff und die Philosophie der VHEMT (Voluntary Human Extinction Movement). Eine Welt ohne Menschen wäre besser: Théophile de Giraud ist gegen das Leben an sich, meint das aber nicht persönlich. Der Wunsch, das Bevölkerungswachstum zu begrenzen ist in der einfachen politischen Forderung begründet: den Feminismus und das Recht auf Verhütung und Abtreibung durchsetzen, und zwar ohne Rücksicht auf kulturelle Besonderheiten oder Traditionen.
Gesamteindruck:
Der Inhalt der aktuellen Zeitung ist sehr ausgewogen und vielseitig, wobei die Stärken eindeutig jenseits des musikalischen Spektrums liegen. So sind die Artikel über SolidarMed, Antinatalismus und Take back the City Dublin bewegungsorientiert, gehaltvoll, informativ, zum Teil diskursiv und geprägt von DIY, Hilfe zur Selbsthilfe und linkem Kulturbetrieb.