Millionen Tiere werden jedes Jahr quer durch Europa transportiert, bis nach Nordafrika und in den Nahen Osten. Hauptabnehmer für deutsche und EU-Rinder sind seit Jahren Drittländer wie der Libanon, Libyen und Ägypten, aber auch die Türkei.
Trotz des Aufschreis der Empörung, der im November 2017 auf die TV-Dokumentation “Geheimsache Tiertransporte“ von Manfred Karremann folgte, und den Zusicherungen der Politik, den Handlungsbedarf
erkannt zu haben, lehnten CDU/CSU, SPD und AfD Anträge von FDP und Grünen für schärfere Kontrollen von Lebendtiertransporten in Drittländer Ende September 2018 ab.
Abgeordnete des Europäischen Parlamentes hatten sich im Juli 2018 vor Ort ein Bild von Tiertransporten gemacht und Verstöße gegen die EU-Richtlinie zum Tiertransport
dokumentiert. Ihre Recherchen werden sie jetzt der Europäischen Kommission in Brüssel vorstellen und ein Stopp von Exporten in Drittländer fordern. Auch der Europäische Gerichtshof vertritt die
Ansicht, dass die geltende EU-Tiertransport-Verordnung bis zum Zielort eingehalten werden muss, selbst wenn dieser außerhalb der EU liegt.