Gerettete gehen nach 19 Tagen an Land.
Es ist vorbei. Nach 19 langen, ungewissen und dementsprechend qualvollen Tagen haben sich die Entscheidungsträger*innen von neun Staaten der Europäischen Union dazu durchgerungen, die untragbare
Situation auf der Sea-Watch 3 zu beenden.
Die 32 Gäste wurden von der maltesischen Marine abgeholt und sicher an Land gebracht. Gemäß des Abkommens, das Malta mit den acht anderen Ländern geschlossen hat, werden sie zusammen mit 192
Geflüchteten, die zuletzt auf Malta angekommen sind, in Gruppen nach Deutschland, Frankreich, Portugal, Irland, Rumänien, Luxemburg, die Niederlande und Italien weiterreisen.
Allerdings soll nicht vergessen sein, dass wir auf 19 Tage der Schande zurückblicken. 19 Tage voller Einschüchterungsversuche und Anschuldigungen, die sich bis in die finale Presseaussendung des
maltesischen Premiers Muscat am heutigen Tag ziehen. 19 Tage, an denen Europas Mächtige auf dem Rücken dieser Menschen Politik betrieben haben. 19 Tage des Muskelspiels und Feilschens, während
sich verängstigte, seekranke Geflüchtete auf der Sea-Watch 3 bei stürmischer See bis an die Grenze der Dehydrierung übergeben haben. 19 Tage, an denen die Verzweifeltsten schließlich Nahrung und
Wundpflege verweigerten und einer sogar über Bord sprang.