The toten Crackhuren im Kofferraum
Bitchlifecrisis LP/CD
Destiny Records/Broken Silence
Kinder kriegen, Windel wechseln oder Freigetränke und in Blumentöpfe kotzen. Knutschfleck, Hämatom und sich gehen lassen. In einer Bitchlifecrisis gerät der Hormonhaushalt durcheinander.
Da wird ein geständiges "Forever Scheiße" zum Synonym für eine Schutzbehauptung gegen Kritik von Außen. Ein asoziales Experiment mit der Lizenz zum Provozieren, Electroclash als gewähltes Mittel für die Hinterhofzecken, die sich mit Wodka-Ahoj-Brause aufpuschen und im Jobcenter randalieren. The T.C.H.I.K. 2019 sind eine frech-feucht-fröhliche Party ohne Dildos und Vibratoren, aber mit geilem QVC-Faktor: Trash, kaltes Bier und chronische Menstruationsbeschwerden. Das klingt wie Tic, Tac, Toe, Andreas Dorau&Die Marinas ohne Andreas Dorau, aber mit selbstbewusstem Asi-Charme. Lieber ein Bier auf Ex als Sex mit dem Ex. Hauptsache, es knallt im Traumschloss der gierigen Bedürfnisse nach Kotzen im Kondom und Jagd auf Schwaben in Berlin. Gestärkt mit krasser Cheerleader-Show, verstärkt mit Rap- und Punk-Freunden, wirkt der Schlagerpunkelectro wie "Kinderquatsch mit Michael" für große Fressen, vor denen MANN keine Angst haben sollte, aber RESPEKT! Es ist also nicht naiv-infantiles Image, sondern in kleinen Momenten rotz-frecher GörenPunk ("Crackhurensöhne"). Im Wechselbad zwischen Borderline und ADHS wandeln The T.C.H.I.K. zwischen Ponyhof und Empty-Nest-Syndrom, geben Widerworte und fangen an zu disputieren. Innere Werte verdrängen Äußerlichkeiten. Für The T.C.H.I.K. bedeutet das Rumlaufen und Stress machen, Gas geben, statt verweilen, Rasierklinge statt Botox. Sie wollen nämlich keine Zeit verschwenden. Bitchlifecrisis ist voller Obszönitäten, Banalitäten und Genialitäten. Junge Frauen*, die sich obszön und auf Deutsch zu den Themen Beziehung, Rollenbild, Geschlechterkampf und Sex äußern, plakative Sozialkritik formulieren und wollen, dass Männer* trotzdem nicht beleidigt sind. Irgendwie Punk mit Kalkül, Cleverness und Anti-Tüde.