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UNDERDOG #59

UNDERDOG #59
UNDERDOG #59

Schwerpunkt: Food Waste - Containern, Foodsharing, Konsumkritik
Unser aktueller Schwerpunkt thematisiert die Lebensmittelverschwendung. Wir zeigen die Gründe auf, warum Lebensmittel in den Müll landen, beschreiben sowohl Strategien im Kampf gegen Food Waste, als auch konkrete Lösungen/Maßnahmen/Aktionen sowie verschiedene Ansätze, die Verschwendung zu verringern. Es gibt politische Initiativen, private Akteure sowie Unternehmen, die sich hier engagieren.

Christian Walter ist sogenannter Containerer und Mitglied der SAV (Sozialistische Alternative). Er engagiert sich für nachhaltiges Wirtschaften und hat mit anderen die Initiative „Containern ist kein Verbrechen!“ gegründet. Doch es geht nicht nur um eine Auseinandersetzung mit den aktuellen Problemen, sondern auch um die Frage, wie die Verhältnisse grundlegend und dauerhaft geändert werden können, um Ideen für eine bessere Welt.
Wir unterhielten uns mit Caro und Franzi, die containern, Lebensmittel retten und dafür kriminalisiert werden (Olchis containern!). Die Studentinnen wurden strafrechtlich wegen „eines besonders schweren Falls des Diebstahls“ nach § 243 StGB verurteilt, weil sie weggeworfene Lebensmittel von einem Supermarktgelände „gestohlen“ haben.
Neben Containern ist Foodsharing ein weiterer Lösungsansatz zur Vermeidung von Lebensmittelmittelverschwendung und steht für ein faires Teilen und Verwenden anstatt Verschwenden. Wir sprachen mit Jan, der als Foodsharer im Verein foodsharing e.V. aktiv ist (Foodsharing Bremen). Akkreditierter foodsaver können mit einem Ausweis bei Bäckereien, Supermärkten etc. alles nicht mehr Verkäufliche abholt, selbst konsumieren und an andere Foodsharende und Vereine abgeben.
Für Aufsehen sorgte der Dokumentarfilm „Taste The Waste“, der 2011 in die Kinos kam. Wir sprachen mit Valentin Thurn über seine Doku und der Frage, wer aus Essen Müll macht, welche Folgen die globale Nahrungsmittel-Vernichtung für das Klima und für die Ernährung von sieben Milliarden Menschen hat.
Des Weiteren unterhielten wir uns mit Patrik Eisenhauer von CSP (internationales non profit Think and Do tank) über das EU-Projekt REFRESH, wo innovative Ansätze zur Vermeidung und Verwertung von Lebensmittelabfällen entlang aller Abschnitte der Versorgungskette untersucht, diskutiert werden und sogenannte Frameworks for Action zu entwickeln.
Abschließend gibt es eine kritische Auseinandersetzung zum nachhaltigen Konsum. Wir debattieren mit Jörg Bergstedt, der in seinem Buch „Konsumkritik-Kritik“ mit der Annahme aufräumt, dass nachhaltiger Konsum und verantwortungsvolles Einkaufen wirksame Machtinstrumente zum Klimaschutz, zur Vermeidung/Reduzierung von Lebensmittelverschwendung sein können.