Von Stroheim
Love? Who gets love? CD
Uproar for Veneration
Dominique, Raphaël und Yannïck lautmalen mit ihrem Art Dark Doom cineastische Sequenzen aus dem film noir Jazz. Literatur und Musik als Symbiose für einen recht eigensinnigen Sound, der mit Joan
Bennett-, Vince-Edwards-Einspieler ebenjenen Style verstärkt, der aber auch durch improvisatorisch wirkende Instrumentierung und Patti Smith-Habitus ein Kulturphänomen schafft und eine
nihilistische Grundhaltung suggeriert.
Die dunklen Klangbilder sind mit eintönigen Synth-Klängen, Dominques gesprenkelter Gestaltung und wüsten Riffs verwurzelt in Stilzitaten, die mit "Spit" gar ein schepperndes HC-Inferno
auslösen. Im jeden Fall aber ist das Album ein expressionistisches und experimentelles Werk, das spannungsgeladene Kunst als ästhetisches Prinzip skizziert, ganz im Sinne vom Visionär Erich von
Stroheims: die Lust an der puren Präsenz, dem sinnlichen Reichtum.
Die Violinenparts in "Cigarette smoke" beschwören einen Klezmer-Anspruch, der mit Doom Rock eine dubiose Klanglandschaft skizziert, während Dominique ihrerseits sprunghafte Stimmeinlagen einfügt,
eine groteske Dramaturgie, die bis ins "Blood institute" schemenhafte Fragmente des Wahnsinns prozessiert.