Braunkohlebagger haben in der Regel nicht den besten Ruf - ob sich das mit dieser Band ändern wird? Zumindest klingen sie besser als ein Tagebau und sind auch nicht ganz so schlecht für die Umwelt.
Braunkohlebagger wurden Ende 2017 aus dem Wunsch heraus gegründet, sich musikalisch auszuprobieren und bereits betretene Pfade, nun ja, umzubaggern. Alle fünf Mitglieder sind nämlich auch in anderen Bands wie December Youth, Depart und Leitkegel aktiv - trotzdem klingen Braunkohlebagger weder wie die eine noch wie die andere. Was schon allein daran liegt, dass December-Youth-Gitarrist David und Leitkegel-Schlagzeuger Hendrik für Braunkohlebagger die Instrumente getauscht haben. Herausgekommen ist dabei ein Sound, Grunge und Prog unternimmt.
Und auch die textliche Bandbreite ist so groß wie ein Schaufelradbagger. Auf der »Abbruch EP« steht ein Song über Eifersucht (»Herz«) neben einer freien Interpretation des Geiseldramas von Gladbeck (»Wochenende«). »Endlosschleife« und »Zeichen« üben wenig subtile Kritik an der Gesellschaft und lenken die Aufmerksamkeit auf akute Probleme wie steigende Armut, übermäßigen Konsum, Werteverfall und Doppelmoral. Und wer hätte gedacht, dass die argentinische Ameise so viele Gemeinsamkeiten mit der extremen Rechte aufweist (»Ameisenhaufen«)?
Gratis-Download:
Die »Abbruch EP« wurde im Frühjahr 2018 im bandeigenen Proberaum in Essen aufgenommen.
https://braunkohlebagger.bandcamp.com/album/abbruch-ep