Salzburg Flood
v. Johannes Witek
container press
130 Seiten; €9,90.- (D)
ISBN-10: 3948172013
ISBN-13: 978-3948172015
Nach seiner letzten Lyriksammlung »Wenn alle Sängerknaben der Welt das hohe C singen, muss ich mir in den Kopf schießen« folgt der neue (vierte) Gedichtband des Autors Johannes Witek. »Salzburg
Flood« enthält 73 neue Gedichte sowie das Prosastück »Göbekli Tepe«.
Gesamteindruck:
Mensch am Grab, ein Haus an einer Seite, ein betrunkener alter Mann, Sommer...Johannes beobachtet sich und seine Umwelt und hat vielleicht nicht immer eine Pointe oder einen Sinn hinter der Sicht
der Dinge parat, aber er skizziert diese auf eine authentische, ehrliche Lesart und Schreibweise, die unterhaltsam und manchmal auch moralisch wertvoll ist wie deine Wahrheit, vor der ich
weglaufen will. Auf dem zweiten Blick jedoch fällt auf, dass Johannes schonungslos kritisch abrechnet mit menschlichen Verhaltensweisen und Gewohnheiten, liefert Kritik an Gott und die Welt und
fragt ‚Was zum Teufel ist eigentlich los mit allen Menschen auf der Welt?‘ Bevor Johannes, aber all den Schmerz der Welt auf sich lädt, befreit er sich von den angehäuften Emotionen und hat eine
Antwort auf all seine Zweifel und Nöte: GEHTS EINFACH ALLE SCHEISSEN! Hass ist auch nur ein Wort, kann aber durchaus kreativer Ideenlieferant sein, Faszination für das soziale Fallbeil, das auf
all diejenigen zu rasselt, die es seiner Meinung auch verdienen. Schadenfreude und Misanthropie, um die menschlichen Unannehmlichkeiten zu beschreiben, die banalen Ungereimtheiten: ‘Was willst
du(...)jemand erzählen, der wieder bei seinen Eltern einzieht?' Das Mensch-sein mit all den Facetten. Nachts plagen Menschen moralische Sorgen, am Tag sind sie damit beschäftigt, anderen Menschen
Vorfahrt zu gewähren. Und so schleiße ich meine Rezension mit einem Zitat aus einem seiner Gedichte:
„Was bleibt, ist Kopfweh und das vage Gefühl, dass sehr viel hätte funktionieren können, hätte nicht ein viel zu großes Ego alles gefickt(...)“
‚Salzburg Flood‘ ist ein voll bestückter Ratgeber und erläutert die Grundthese, dass alle Menschen grundböse sind und nur Schlechtes im Sinn haben.