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Stiff Little Fingers - Live and loud

Stiff Little Fingers - Live and loud
Stiff Little Fingers - Live and loud

Stiff Little Fingers

Live and loud Do-LP
Mad Butcher Classics
7 Jahre nach dem Live-Album 'Hanx' veröffentlichte Link Records in ihrer Live&Loud-Serie das Live-Album der nordirischen Punkband, STIFF LITTLE FINGERS (LINK LP 026).

Benannt nach einem VIBRATORS-Song tauschten die Musiker Jake Burns, Ali McMordie, Brian Faloon und Henry Cluney die musikalische Richtung von Rockmusik hin zum melodischen Punk, der aufgeladen war mit politischen brisanten Inhalten, die u.a in Songs wie 'Alternative Ulster' den Nordirland-Konflikt thematisierten. Die 1. Single 'Suspect Device' wurde von John Peel in dessen Radioshow wiederholt gespielt, was zu einem Plattendeal mit Rough Trade führte. Die Single wurde auf dem eigenen Rigid Digits-Label der Band veröffentlicht und über 30.000 Mal verkauft. Nachdem ihr erstes Album 'Inflammable Material' auf Rough Trade veröffentlicht wurde, erreichte es Platz 14 der britischen Albumcharts und bekam mit über 100.000 verkauften Exemplaren den Silberstatus. Nach dem Umzug von Belfast nach London, einem personellen Wechsel unterschrieben Stiff Little Fingers Mitte 1979 bei Chrysalis Records und veröffentlichten 1980 ihr zweites Album, Nobody's Heroes.
Die Nobody's Heroes-Ära brachte einige mediale Erfolge: Die Single "Straw Dogs" verfehlte knapp den Cut für Top of the Pops . Sie kamen schließlich zweimal in die Show, mit "At the Edge" und "Nobody's Hero".
1980 erschien dann mit 'Hanx!' ein Live-Album, das ursprünglich für den amerikanischen Markt gedacht war, um die Band vor ihrer Tour dort vorzustellen, wurde tatsächlich später in Großbritannien zu einem günstigen Preis veröffentlicht, da die Band befürchtete, dass viele ihrer Fans darauf bestehen würden, das Album ohnehin für einen höheren Preis im Import zu kaufen. Jake Burns bemerkt auf den Liner Notes für die CD-Neuauflage, dass nur "Johnny Was" von der Rainbow Theatre-Show kam, der Rest wurde beim Aylesbury- Gig aufgenommen. 1981 veröffentlichte die Band ihr drittes Studioalbum 'Go For It'. Go For It bedeutete die Veränderung in Burns 'Schreibstil, mit viel dunkleren und Tabu- Themen wie häusliche Gewalt in dem Song "Hits and Misses" und Fußballrowdytum in dem Song "Back to Front" (nicht auf der Original LP).
Nach dem 4. Studio-Album "Now and then" von 1982 war dann erst einmal Schluss. Now Then war das erste Album für den Schlagzeuger Dolphin Taylor der ehemaligen Tom Robinson-Band. Angesichts der geringen Verkaufs- und Konzertzahlen lösten sie sich 1983 auf.
1987 wurde die Band reformiert. Trotz einiger Kritiker, die sagten "Niemand würde sich für die Band interessieren", hatte die Band eine erfolgreiche Tournee, die Deutschland mit Shows einschloss, die Nacht für Nacht ausverkauft waren. Die Band änderte ihren Plan, es sei nur eine vorübergehende Wiedervereinigung, und entschied, dass es von Dauer sein sollte.
In dieser Phase entstanden auch die Live-Aufnahmen zu diesem Album. Ein Best of-Album also, mit gedrosseltem Tempo. Die Tonqualität ist exzellent und zeigt die Band spieltechnisch auf einem sehr hohen Niveau. Mir gefallen die langsamen Songs wie "Listen' sehr sehr gut. Und neben den reinen Punksongs, haben SLF immer auch Reggae-Einflüsse aufgegriffen, was natürlich auch hier mit dem Bob Marley-Cover 'Johnny Was' zelebriert wurde. Die Stimmung ist gut, die Band scheint sehr entspannt und verzichtet auf die Wildheit, konzentriert sich voll und ganz auf ihre Stärke, dem Covern ihrer eigenen Songs als Neuanfang. Jake Burns kommuniziert mit dem Publikum und dieses scheint die Band und die Songs frenetisch zu feiern. Nah dran am Altherren Rock und weit weg von den stürmischen rohen Anfangstagen, zeigt die Band mit der Auswahl an Klassikern ein souveränes, solides Spiel.