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Der kosmische Penis #102

Der kosmische Penis #102
Der kosmische Penis #102

Der kosmische Penis #102
84 DIN-A-5 Seiten; €2,60.-
Int. PENIS-Verlag, Gerald J. Günther, Am Steinbruch 20, 97490 Poppenhausen
kosmischerpenis@freenet.de
Henne von RAWSIDE hat seine Drogensucht überwunden und berichtet im Interview, das Wolfram Hanke auch schon im OX platziert hatte. über Gott und die Welt, Knast und Strafen, Vater- und Sohnverhältnis.

Michi ist offensichtlich großer PENISFan und kritzelte ein paar "Ab geht die Lutzi"-Festival-Besucher*innen Penisse auf die Körperteile, die aussehen wie Kakteen, Karotten und Kartoffelsäcke. Eo Burucki zeichnet sarkastische, bösartige Cartoons, die auch im Zine abgedruckt werden. Im Porträt schildert Eo seine Inspirationen, sagt über seine Kritzeleien, dass sie keinen künstlerischen Anspruch haben, und dass alle Zeichnungen bei ihm zu Hause auf seinem Schreibtisch entstehen. Technik nimmt überhand und Wolle Wuppertal scheint überfordert,  weigert sich die Trends mitzumachen und verweigert Alexa uns Siri seine Liebe. Donna Littchen bekam Besuch von einem Engel(magazin), hört in sein Herz und ist berauscht vom Aura-Spray, beschwört mit heilsamen Gebeten die tote Katze und backt Mohnpfannkuchen. Immer wieder werden sexuelle Übergriffe öffentlich gemacht und zumeist weiße *cis-Männer aus Bands zeigen Verhaltens- und Handlungsweisen gegenüber Frauen, indem sie sie beleidigen, demütigen, abwerten und/oder vergewaltigen. Wolle Weiberheld geht in diesem Kontext der Frage nach, ob mensch die Platten dennoch hören und ob sich die Band auflösen sollte?
LOS PISTOLEROS waren in Mexiko auf Tour. Und da Mexiko das Epizentrum für ihre Musik sei, war es logisch, dort mal herumzukurven. Nach Klatsch, Tratsch und Tripper ist der Spaß (oder Spuk) auch schon vorbei.

Gesamteindruck:

Es gibt wieder Szene-Promis, die das Penis-Magazin in die Kamera halten und sich nicht für ihre Enkel schämen, denn "Penisse sorgen immer wieder für Ärger!" Das Organ der freien Liebe...äh Jugend lebt seinen Fetisch aus und demnächst wird es aller wahrscheinlich nach eine Häkelanleitung für ein Penismotiv geben, die jeder Ausgabe beiliegt. Neben DIE KASSIERER-Niveau und bitterernsten Reflexionen schwankt das Zine zwischen Selbstbespiegelung, Narzissmus und Punkrock-Triebverhalten. S. Freud würde seine helle Freude haben. Das Lesevergnügen ist sehr hoch, weil der Schreibstil spritzig ist und einige Höhepunkte bringt. Und ich bin sicher, der nächste Penis kommt wieder steil um die Ecke und hat sein Pulver noch nicht verschossen.