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DRACHENMÄDCHEN #13

DRACHENMÄDCHEN #13
DRACHENMÄDCHEN #13

DRACHENMÄDCHEN #13
104 DIN-A-5-Seiten (quer); €5,00.- (inklusive Porto)
Drachenmädchen Magazin, Postfach 103308, 44033 Dortmund
http://myruin.de
Das Drachenmädchen steigt nach 10 Jahren wie Phönix aus der Asche und überzeugt in gewohnter Art mit Kurzgeschichten und kurzen Interviews mit Partnern, die mensch so nicht auf den Schirm hatte. Bernd Bombe erinnert sich an Anekdoten und Erlebnissen mit P. Trash, der am 16.01.2018 an den Folgen eines schweren Verkehrsunfalls gestorben war.

Götz Kühne"mosh"mund hört mindestens 10 bis 12 Stunden Musik am Tag und ist nach dem großen Knall und Aus bei ROCK HARD mit DEAD FOREVER aktiv und lobt die Leser*innen und Abonnent*innen, die ihm und die Idee vom wahren, echten Metal die Treue halten. Das Interview mit tot ist hingegen eine Frechheit. Fragen wie antworten sind ein gescheiterter Versuch, mangelnde Empathie und Kreativität angemessen in Einklang zu bringen. Kein Wunder, dass Mika seine Twen Depression auffrischt und Ingo vom Klorand grüßt und von der Wichtigkeit der Print Zines in digitalen Zeiten schwärmt. Chief Commander hat 11 Freunde an der Seitenlinie, die das neue OIRO-Album in einem Blind date Song für Song kommentieren. Johanna möchte Frauen* ermutigen, "ein Instrument zu schnappen, einen Text zu schreiben(...)und noch mehr über sich selbst zu erfahren." Joachim vom OX vergleicht die wirtschaftliche Situation des Magazins mit dem Fliegen, das immer noch Benzin im Tank hat und mit Autozeitschriften. Da fehlen nur noch die Top 5-Platten und die persönlichen Bilder im Kopf.

Gesamteindruck:

Tobi Neumann ist ein gedrucktes Heft in der Hand lieber und auch Sabrina weiß, dass Digitales (und auch Bilder) nicht so nachhaltig sind, denn gedruckte Dinge "bekommen ja auch nochmal eine ganz andere Ernsthaftigkeit durch ihr Format". Es sind diese Fachsimpeleien und der hier abgedruckte Mailverkehr, der die Pros und Contra zu Print vs Digitales/Online in eine kontroverse Debatte führt und aufschlussreich die jeweilige Position/Perspektive nahebringt. Eine wichtige Argumentationslinie ist auch, dass Zines nicht wegklickbar sind, und dass "Zines beständig(er) [sind] und man kann die jemanden in die Hand drücken und auf Festivals gegen Gras, Kippen und Bier tauschen!" Es lohnt sich also grundsätzlich, Print Zines am Leben zu halten, das gilt auch für das wiedergeborene DRACHENMÄDCHEN, obwohl bspw. Tobi Neumann immer weniger Print liest und DIY Zines kaum noch "auf den Schirm" hat. Vielleicht ist er wieder auf dem Geschmack gekommen, denn es es geht hier nicht im Nostalgie, sondern um das Potenzial eines Zines, das nach Sabrina Widerstand birgt. Es ist im jeden Fall Sabrinas Hartnäckigkeit und Argumentations-Linie zu verdanken, dass es eine neue Ausgabe gibt. Rosi erkennt, dass er auch noch nicht fertig mit dem hier ist und am Ende ist es ein Funke geteilter Leidenschaft, das alle verbindet. Und das, was in dir ist, muss raus...in gedruckter Form!