Bambara
Stray LP
Wharf Cat Records/Arrowhawk Records
„Die meisten Songs handeln von vergeblichen Versuchen verschiedener Charaktere, ein sinnvolles Leben unter dem Gewicht einer bevorstehenden Vernichtung zu führen”, erläutert Reid das thematische
Konzept und das damit verknüpfte düstere Klangbild, das geprägt ist von PostPunk und Dark Wave.
Solange es Songs wie "Heat Lightning" gibt, wird die Todessehnsucht vorerst aber ad acta gelegt. Der galoppierende Beat und die coolen obsessiven Vocals verwischen die dunklen Wolken, bevor
BAMABARA mit "Sing me to the Street" ein Spaghetti-Western-Thema lautmalen, wo Lou Reed und Nick Cave bitterlich um die Wette heulen und sich am Ende die Kugel in den Kopf schießen. "I say,
“Fuck, man”, You will go. Just go!" Aber auch im wunderbaren Song "Serifina" keimt Hoffnung auf, wenn der 4/4 Takt und der treibende groovende Rhythmus die Liebe zueinander vor einem Hintergrund
von Flammen aufglühen lässt.
Der Tod lauert überall und ist unausweichlich, abstrakt und personifiziert. Als sich die Band in ihrem fensterlosen Keller in Brooklyn einsperrte, um die Songs zu schreiben, haben sich die
Musiker von Film noir, Enno Morricone, Nick Cave, Lenoard Cohen inspirieren lassen und die Strukturen kühl und spooky verstärkt, sodass der Sound wie Kellerkinder-Feeling und Edgar Allan
Poe-Kurzgeschichten wirkt. "Stray" ist auf der Suche nach dem Licht und bleibt doch oft im Dunklen verborgen, in einer reizvollen, eigenen, düsteren, aufregenden Klanglandschaft voller
Nihilismus, Poesie und brennender Leidenschaft.