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1. Mai 87 - Viecher im Leib

1. Mai 87 - Viecher im Leib
1. Mai 87 - Viecher im Leib

1. Mai 87

Viecher im Leib LP
Mad Butcher Classics
Die von Stefan Pieck (Gesang), Rudi Müller (Gitarre), Oliver Cords (Schlagzeug) und André Hoffmann (Bass) gegründete Band bezieht sich mit dem Bandnamen auf die (legendären) Ausschreitungen am 1. Mai 1987 in Kreuzberg, wo sich die Berliner Cops für mehrere Stunden vollständig aus SO 36 zurückziehen mussten.

 Seitdem ist der 1. Mai in Kreuzberg ein immer wiederkehrendes historisches Ereignis, wenngleich sich der autonome Kampftag mittlerweile zu einer offiziellen kulturellen Veranstaltung entwickelt hat.
Geprägt von Bands wie RAZZIA, DTH und besonders SLIME haben sich die Musiker der Band trotz räumlicher Distanz mit dem Aufnahmen für ihr Debüt-Album (1994 auf CD; Vitaminepillen Records) bereits nicht nur auf die Pflastersteinromantik beschränkt, sondern zitieren neben VKJ ("Voll auf Deutschland") auch Agit-Progrock-Töne mit autonomer Tanzmusik sowie hardrockende Crossover-Moves ("Dummy"). Ungewöhnlich und eigensinnig. Als Deutschpunk Mitte der 90er AJhre immer belangloser und ein Schimpfwort geworden ist, hauchten Tiyah, Dr. Bäng, Olli und Andre wieder etwas Substanz ein. Mir gefallen die schnellen straighten Pogo-Songs wie "Angst" oder "Mord bleibt Mord" am Besten, sind die experimentellen Lieder ("bspw. Indian Paintings) doch mehr der Versuch, aus dem Einheitsbrei auszubrechen, was ihnen aber nicht immer gut gelingt. Gegen Proll(Punk)s, Nazis und Propheten regnet(e) es wieder Hirn vom Punkrock-Himmel, der neben simplen Hass, Hass, Hass auch mal tiefergehende Zwischentöne und Gedankenwelten produziert und im Gesamteindruck an ein autonomes Punk-Muscial erinnert.