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Krise, Krieg, Katastrophe

Die Corona-‘Krise‘ ruft extreme Reaktionen und Verhaltensweisen hervor, die an die sogenannte Raubtier-Mentalität erinnern und bedrohlicher und schlimmer sind, als wir es wahrhaben wollen.

So ist dieser Tage zu beobachten, wie Menschen im wahrsten Sinne des Wortes ‚über Leichen gehen‘, ausrasten, Gewalt anwenden, im Kampf ums Klopapier, das derzeit wie ein ‚Heiliger Gral‘ aufbewahrt wird, das im Kampf ums letzte ‚Weiße Gold‘ verteidigt wird, als wäre der Discounter/Drogeriemarkt/Supermarkt Kriegsschauplatz oder Stierkampfarena. Hier zeigt sich der wahre Charakter, der immer dann durchbricht, wenn die persönliche Komfortzone zusammenzubrechen droht. Mit einer Mischung aus Angst und ausgeprägtem Egoismus wird mensch Teil einer destruktiven Personengruppe. Wer einer Personengruppe wie dieser begegnet ist, der weiß: Psychopath*innen, Narzisst*innen oder Hamster*innen sind nicht immer nur amerikanische Serienmörder*innen, die klischeehaft US-Justizbehörden auf Trab halten und mordlüstern durch Bundesstaaten ziehen, auch sitzen nicht alle von ihnen hinter Gittern. Diese Personengruppe, die auch weltweit vertreten ist, sie agiert mit einem unglaublichen Destruktionstrieb unter dem Deckmantel der Normalität. Sie rammen andere mit dem Einkaufswagen, protestieren auf dem Kassenband, schreien andere an oder verletzen andere mutwillig und absichtlich. In den allermeisten Fällen beschäftigen sich Menschen erst dann mit dieser Personengruppe, wenn sie ihr Wirken am eigenen Leib erfahren mussten: im Kampf um das letzte Paket Toilettenpapier werden alle Waffen eingesetzt, die Raubtier Mensch zur Verfügung stehen. Dabei sind die meisten von uns bereits Opfer gewesen und konnten das Verhalten ihres Gegenübers überhaupt nicht begreifen.

Und was machen unsere Nachbar*innen? In der aktuellen Corona-Krise hamstern die Niederländer*innen Cannabis, Italiener*innen Grappa und Zigaretten, die Franzos*innen Rotwein und Kondome und unsere weit entfernten Nachbar*innen in Übersee Waffen. Wir hingegen mögen es sanft, dreilagig und sicher. Jede*r ist Täter*in. Der/die eigene Partner*in, die Erziehungsberechtigten, der Arbeitnehmer/Arbeitgeber oder Menschen in Anzügen, die zu viel Macht und kein Empathievermögen besitzen.

Was lernen wir also aus der Corona-‘Krise‘?

Die Evolution hat es nicht geschafft, den Menschen von seiner Raubtier-Mentalität zu befreien. Das Zeug zum Überleben vor allem in Grenzsituationen entspricht dem wahren Charakter, der immer dann zum Vorschein kommt, wenn Gier, Missgunst, Egoismus einhergehen mit der kriegerischen Art, diese zu verteidigen, um den Besitzanspruch zu bewahren. Bei den meisten Tieren endet diese Gier, wenn sie satt sind. Die oben erwähnte Personengruppe nicht. Menschen wollen Materielles am liebsten dauerhaft besitzen und tun alles dafür, es zu vermehren. Sie kämpfen und töten, um noch mehr davon zu bekommen. Das endet oft in einer Katastrophe. Anstelle abzugeben, zu teilen, sich solidarisch anderen gegenüber zeigen, lässt diese Personengruppe ihre grausamsten Züge freien Lauf. Und da, wo evolutionäre Anpassungen möglich wäre, scheint der einzige Besitz das zum Alltag Notwendige zu sein, zu dem hierzulande Klopapier zählt. Wenn dieses soziale/gesellschaftliche Phänomen die Mehrheitsmeinung repräsentiert, dann steuern ihre Raubtiergene auf ein vorzeitiges Ende der Menschlichkeit hin, weil sich Habgier durchsetzt und Solidarität/Gemeinsinn abgestraft wird.