Bad Cop / Bad Cop
The Ride
Fat Wreck
"The Ride" ist das Nachfolge-Album von "Warriors" aus dem Jahr 2017. Und wie auch schon auf "Warriors" verarbeitet Stacey persönliche Schicksalsschläge und Krisen.
"Happiness is a heaven sometimes lost. Easier to access than you might think, forget what you thought!" Die philosophische Quintessenz im Opener "Originators" macht Mut und spendet Trost. Wie hält mensch solche Schicksalsschläge aus? Manche Menschen zerbrechen daran. Andere wachsen über sich hinaus. Stacey nutzt den Glauben an das Positive, indem sie die Schicksale annimmt. Waren es früher Suchtprobleme, sind es nun der Kampf um den Brustkrebs ("Breastless"), die Verarbeitung eines Beziehungsaus ("Simple girl"). Das muss erst mal emotional verarbeitet sein. Insofern sind viele Texteinhalte auf dem neuen Album ein offenes Tagebuch, ein offener Zugang zu einer Gedankenwelt, die verletzt wurde und aus den Fugen geraten ist.
Aber Stacey begegnet traumatische Erfahrungen mit einer Offenheit, ist hart zu sich selbst, ist mutig und nutzt ihre Erfahrung mit Empowerment und Kreativität, ist ruhelos und tankt Kraft aus ihrer "chosen family", mit der Jennie, Linh Lee und Myra gemeint ist, aber auch die große Punk-Community, in der die Band Empathie und Anerkennung erfährt. Und ja, Musik ist eine Selbst-Therapie. Die neuen Songs sind aber keineswegs traurig oder in sich ruhend, sondern versprühen ranzigen melodischen Punk ("Community"), sind hymnisch-treibend ("Pursuit of Liberty") und druckvoll-dynamisch. Schicksalsschläge überwinden kann stolz machen und Stacey bzw. die gesamte Band nutzt die Erfahrung und den Reifeprozess als Kraftquelle für übersprudelnde Energie und dem Erkenntnisgewinn, never be a simple girl!