Vor fünf Jahren, am 20. Juni 2015, verließ die M/S Sea-Watch zum ersten mal den Hafen von Lampedusa in Richtung ihres Einsatzgebietes vor der libyschen Küste. Das Ziel war klar: Boote finden, Menschen retten, staatliche Behörden zum Eingreifen bewegen. Mit der Forderung nach staatlicher Seenotrettung und sicheren, legalen Einreisewegen in die Europäische Union (#SafePassage) wollten die Aktivist*innen dem Sterben im Mittelmeer ein Ende bereiten und ihre eigene Organisation so schnell wie möglich überflüssig machen.
Seither hat sich viel verändert, nur leider nicht zum Guten: Europa hat dicht gemacht – noch dichter als 2015 – und hält sich Flüchtende und Migrant*innen um wirklich jeden Preis vom Hals. Eine sogenannte Libysche Küstenwache verschleppt Menschen im Auftrag der EU zurück in Lager, in denen ihnen Folter, Vergewaltigung und Sklaverei drohen. Malta deponiert Menschen unter haarsträubenden Bedingungen auf Ausflugsbooten, eine Meile außerhalb der eigenen Hoheitsgewässer. Von den unwürdigen Camps auf den griechischen Inseln ganz zu schweigen…Es wird Zeit, dass sich was ändert! Und dazu braucht es jede*n von uns.