ÜBERFLÜSSIG
Das Phantom der Opfer CD/MC
RöRec/bellaphon
Sänger Joscha Schmottlach hat Fantasie und Geschmack: Keine Vokuhila-Frisur, aber La Paloma pfeifen, Trash-Pop und Fun Punk. Der seltsame Mix aus zugedröhntem Blubberbass und Kellerassel-Riffs
mit verhaspelten Reim-dich-oder-ich-krieg-dich-Inhalten bewirkt ein übersteuertes Festival der Eitelkeiten mit DÄ-, Westernhagen- und Abstürzende Brieftauben-Referenzen.
Viel Getöse und Plem Plem, Verballhornung und Sozialkritik. Musik und Parodie, Fun und Trash als Symbiose für ein Paradigma, die Grenzen des guten Geschmacks zu überschreiten. "Das Phantom der Opfer" ist ein Werk, das insgesamt wie aus der Zeit gefallen wirkt, gespickt mit Spaßkultur und Fremdschäm-Poesie, charakteristische Wortspiele mit angehauchter Graswurzel-Rebellion und nie enden wollende Oskar-aus-der-Mülltonne-Frechheiten, die im Grunde in der Konzeptualisierung auch als Herner Punk-Trash-Musical funktionieren könnten.