2019 hatte das LPT mit Skandal-Aufnahmen international für Negativschlagzeilen gesorgt (s. Video unten). Nun gab das Versuchslabor bekannt, sich neu erfinden zu wollen. Unter anderem nennt sich das Unternehmen nun „Provivo Biosciences GmbH & Co. KG“. PETA mahnt, dass die Namensänderung nichts an der mit den Experimenten verbundenen Tierquälerei ändert und weiterhin zahlreiche Tiere im Zuge von oder nach Versuchen getötet werden. Anne Meinert, Fachreferentin für den Bereich Tierversuche bei der Tierrechtsorganisation, kommentiert:
„Die Entscheidung, das Unternehmen umzubenennen und die Veränderungen in Management und Struktur ändern nichts an den immensen Qualen, die den Tieren hinter den Mauern des LPTs zugefügt wurden: Hunde in blutverschmierten Käfigen, der gewaltsame Umgang mit Affen und verhaltensgestörte Tiere – so etwas darf sich keinesfalls wiederholen! Es ist ohnehin nicht nachvollziehbar, dass das Labor trotz des Skandals wieder Tiere für Experimente missbrauchen darf. Die Umbenennung in Provivo Biosciences ist nur ein PR-Mittel, um das Geschäft fortzusetzen und so zu tun, als sei nichts geschehen. Auf der neuen Website schreibt das Unternehmen, ‚ethischere Tierversuche‘ durchführen zu wollen – aber Tierversuche sind niemals ethisch vertretbar. Provivo Biosciences setzt nun angeblich auch auf mehrere tierversuchsfreie Methoden und will bis 2050 ohne Tierversuche auskommen – wir fragen uns, wieso sich das Labor nicht gleich komplett auf diese spezialisiert, wie es andere Auftragslabore bereits getan haben. Die beschämende Entscheidung der oberflächlichen Veränderungen zeigt, dass die Tierversuchsbranche mehr um Gewinne und Image besorgt ist als über das Leben fühlender Lebewesen. Der Skandal um das Labor und die aktuellen Entwicklungen zeigen einmal mehr, dass wir dringend ein neues Tierschutzministerium und einen verbindlichen Ausstiegsplan aus Tierversuchen brauchen. Eine entsprechende Strategie hierfür hat PETA mit dem „Research Modernisation Deal“ bereits entwickelt und der Bundesregierung vorgelegt.“