FOTOKILLER
Lenses MC
Colossus Tapes
Der Sound wabert im Dunstkreis der postapokalyptischen urbanen Großstadt im Herbst. Hut- und Manteltypen huschen rastlos vorbei, ziehen ihre Kragen tief ins Gesicht und scheinen etwas zu
verbergen. Andere kauern in ihren Schlafsäcken vorm Discounter und wissen: "Alle Träume sind vorbei!"
Frustration und Endstation Hoffnung. I lost myself today! Ziellos und desillusioniert. Nur ein Riff, ein kleine traurige Melodie, die aufkeimt und spürbar den Groove jenseits der Isolation bestimmt, als ob mensch sich daran klammern sollte, um nicht vollends aus dem Gleichgewicht zu fallen. Und schon recht ist der schroffe dunkle Ton eine freundliche, warmherzige Begleitung trotz der pessimistischen Ausrichtung. Und du weißt, morgen geht die Sonne wieder auf und hast schon jetzt Lust to smash the world. Es braucht keine Synths um den Post im Punk auszuschmücken. Es ist die Reduzierung und das Wesentliche, auszudrücken, was hier unten im Keller wäscht und gedeiht wie der Basslauf in "Echoes", der durch die Zeit springt, wo der Schrammel-Akkord und Sofys tagträumerische Stimme den Weg nach draußen ebnen. Es ist nur so, dass du gar nicht weg willst und dich in deinen Träumen verlierst.