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OX #154

OX #154
OX #154

OX #154
148 DIN-A-4-Seiten; € 6,50.- + CD
OX-Fanzine, Postfach 110420, 42664 Solingen
www.ox-fanzine.de
Joachim hofft, im Sommer wieder auf Konzerte gehen zu können. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, wieder den Geruch von Bier, Pisse und Schweiß zu erahnen, berichtet Kalle Stille ganz hinten im Heft über die schlechtesten Konzerte, die er besucht hat und mildert Joachims Vorfreude. 

Nach dem neuerlichen guten Kurzinfo-Repertoire zum subkulturellen Programm von Heute und Früher erinnert mich das OX für einen kurzen Moment an ein echtes Fanzine, in dem sich die Punkerbrut informieren kann, was wo abging und abgeht, bekommt Ausgeh- und Plattentipps, Hintergrund zu einem SAMHAIN-Foto und wie sich Punk im Mainstream verirrt.
Dann erst mal lecker essen und ein paar Kolumnen zum Nachtisch lesen, bis Tom van Laak seine Neurosen pflegt und zur Erkenntnis gelangt, dass es ein Fluch und Segen ist, trotz Kräuterzigarette und Portwein gut zu funktionieren. NOFX sind reif fürs Museum und Fat Mike hat viele Ideen im Kopf, Wodka und Kokain im Blut.  Im Wald ist es schön, der muss ab und zu mal besetzt werden, damit er in seinen Ursprüngen erhalten bleibt. Dazu gibt es widerständige Lebenslaute und Musik an unmöglichen Orten. Triebi Instabil ist umtriebig und krallt sich Punk-no-more-heroes aus vergangenen Zeiten und Tagen, die sich erinnern wie Zahni (Neurotic Areseholes) an Punk in Minden und umzu. Zig Intis später erinnert sich Werner von AHEADS an die Idee, Musik zu machen, Punk in Herford und AGR. Triebi erstellt rigoros einen nahezu identischen Fragebogen, den er seit einigen Ausgaben alten Punkbands stellt, bin gespannt wen er noch so alles aus der Zeitschleife ins Hier und Jetzt zurückbringt.

Gesamteindruck:

Das OX ist und bleibt der dickste Schmöker, seit es Fanzines gibt. Nicht alles hat Highlight-Qualität, aber es gibt Punk mit all seinen Facetten, die dich begleiten in guten wie in schlechten Zeiten.