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Bloody Mary: Die Geschichte der Mary Tudor

Bloody Mary - Die Geschichte der Mary Tudor
Bloody Mary - Die Geschichte der Mary Tudor

Bloody Mary
Die Geschichte der Mary Tudor
v. Kristina Gehrmann
Hardcover, 336 Seiten; € 28,00 €
978-3-551-79349-2
https://www.carlsen.de/
Inhalt:
Mary Tudor, geboren 1516, war das einzige lebensfähige Kind des englischen Königs Heinrich VIII. und seiner Frau Katharina von Aragon.
Heinrichs Hoffnung auf einen männlichen Thronerben für die Tudor-Dynastie blieb unerfüllt. Das brachte den König schließlich auf die Idee, sich von seiner Gemahlin scheiden zu lassen, um sich mit der Hofdame Anne Boleyn zusammenzutun.

1519 zeugte er mit seiner Mätresse Elizabeth Blount einen Sohn. Um sich von Katharina scheiden lassen zu können, trennte sich Heinrich VIII. von der Katholischen Kirche und schuf 1534 mit dem „Act of Supremacy“ die Anglikanische Kirche, zu deren Oberhaupt er sich selbst erklärte. Aus seiner Ehe mit Anne Boleyn ging 1533 eine Tochter hervor, die spätere Königin Elisabeth I. Seine Tochter Maria wurde durch das Erste Thronfolgegesetz 1534 kurzerhand als illegitimes Kind erklärt und vom Hofe verbannt.
König Heinrich VIII. war besessen von einem männlichen Nachkommen und einer paranoiden Wahnvorstellung. Sechs Ehefrauen, von denen er zwei hinrichten ließ, Reformation und Klosterschließungen, grausame Katholikenverfolgungen. Vor Marys Beliebtheit und ihrer Sturheit, sich nicht seinem Willen zu beugen, hatte Heinrich scheinbar solch große Angst, dass er immer mehr Sanktionen ausrief und Versuche unternahm, ihren Willen zu brechen. Der alte Heinrich war ein jähzorniger, unberechenbarer, cholerischer Mann, dessen Ausbrüche bei Hof gefürchtet waren. Überall sah Heinrich VIII. Intrigen gegen sich und wer einmal in den Verdacht geriet, den König zu verraten, wurde nicht selten hingerichtet (geköpft).
Marys jüngerer Halbbruder Eduard VI., der Sohn, den eine der späteren Gattinnen Heinrichs VIII. doch noch geboren hatte, hatte Mary von der Thronfolge ausgeschlossen, bevor er nur 15-jährig gestorben war. Beliebt beim Volk wurde Mary im Sommer 1553 schließlich Englands erste Königin. Marias Regentschaft dauerte nur 5 Jahre. Von 1555 bis zu ihrem Tod im November 1558 ließ sie 300 englische Protestant*innen als Ketzer verbrennen. Das brachte ihr den Beinamen „Bloody Mary“ ein. Als sie im Alter von 42 Jahren starb, wurde ihre Halbschwester Elisabeth ihre Nachfolgerin als Königin. Hier endet die Geschichte vorerst.

Gesamteindruck:

Kristinas Bilder sind zum einen künstlerisch wundervoll inszeniert und aufwändig coloriert. Die Auswahl der Farben und die Aquarell-Technik produzieren ein von Intensität geprägtes Gesamtkunstwerk. Trotz alledem wirken manche Bilder statisch wie ein Porträt und kappen die Lebendigkeit in dem Erzählstrang. Zum anderen hat Kristina sich ganz und gar auf die Dramaturgie und die Tragik der Figur Mary fokussiert und den historisch spannenden Prozess herausgearbeitet. Die Sehnsucht nach dem Thron einerseits, ihre Standhaftigkeit anderseits sowie das Scheitern an dem Vorhaben, Frieden zu bringen, sind bezeichnende Aspekte im Prozess des Verwirkens des guten Rufes und des Ansehens beim englischen Volk. Und zum Schluss ist es wie immer: Die Königin ist tot. Lang lebe die Königin. Fortsetzung folgt.