Andrea Sawatzki ist geschockt: Nachdem sie Fotos und Geschichten gequälter rumänischer Tiere sah, war ihr klar: Sie unterstützt die Kampagne „Peta Helps Romania“. Die beliebte Schauspielerin hat jetzt für die Tierrechtsorganisation einen Radiospot eingesprochen, der auf das Leid der Millionen Hunde und Katzen in Rumänien aufmerksam macht. Zusätzlich appelliert sie mit einem Motiv an die Öffentlichkeit, nicht wegzuschauen, sondern zu helfen. Damit erhebt sie ihre Stimme für ein PETA-Projekt, das vor Ort mit karitativer Hilfe, Bildungs- und politischer Arbeit effektiv das Leben zahlreicher Tiere verbessert.
„Die Tiere in Rumänien leiden unendlich und die EU schaut einfach weg. Es bricht mir das Herz, Bilder von Hunden oder Katzen zu sehen, die dort auf der Straße leben oder an kurzen Ketten, in engen Verschlägen ohne Schutz, Wasser oder Futter vor sich hinvegetieren“, so die Berlinerin. „Bitte helfen Sie mit, dieses Leid zu beenden, und erheben Sie auch Ihre Stimme!“
Hintergrundinformationen
Mit etwa 600.000 heimatlosen Hunden und Tausenden Katzen ist Rumänien das Land mit den meisten „Straßenhunden“ in ganz Europa. Tag für Tag kämpfen die Vierbeiner ums Überleben. Jährlich werden
Tausende von ihnen von Hundefängern eingefangen und in städtische „Einrichtungen“ oder Tötungsstationen gebracht. Doch auch Tiere mit einem Zuhause führen meist ein trauriges und
entbehrungsreiches Leben: Hunde leben angekettet an schweren Metallketten in den Gärten und Höfen der Menschen. Ein Großteil der Hunde in Rumänien ist trotz eines bestehenden Kastrationsgesetzes
nicht kastriert – so entstehen immer wieder neue Generationen heimatloser Hunde, für die sich niemand verantwortlich fühlt.
2018 hat PETA gemeinsam mit dem Partner EDUXANIMA ein großes Kastrations- und Bildungsprogramm namens „PETA HELPS ROMANIA“ ins Leben gerufen. Damit können jedes Jahr Tausende Tiere kastriert,
registriert sowie medizinisch versorgt werden. Die Tierrechtsorganisation steht zudem mit lokalen Politikern und Bürgermeistern in Kontakt und ermöglicht Tierschutzunterricht an rumänischen
Schulen.
Rumänisches Tötungsgesetz
Nach einem zweifelhaften „Beißvorfall“ im Jahr 2013 erließ die rumänische Regierung das Tötungsgesetz 258/2013. Laut diesem ist es erlaubt, Hunde auf den Straßen einzufangen und in städtische „Einrichtungen“ oder Tötungsstationen zu bringen. Aufgrund dieses Gesetzes hat sich in Rumänien ein lohnendes Geschäft für skrupellose Menschen etabliert: Für jeden gefangenen und gegebenenfalls getöteten Hund lassen sich beträchtliche Summen durch eine staatliche Förderung verdienen. Als EU-Mitgliedstaat erhält Rumänien Subventionen für verschiedenste Bereiche. Ein Teil dieser Gelder fließt in das Straßenmanagement und die Abfallwirtschaft, wozu auch das sogenannte Stray-Dog-Management zählt – also das Einfangen und gegebenenfalls Töten von Hunden in städtischen Einrichtungen. Bis heute hat die Europäische Union weder Auflagen noch Verbote gegen diese Praxis verhängt.
Andrea Sawatzki im Gespräch:
Warum engagieren Sie sich für Hunde in Rumänien?
Mir geht jedes Hundeschicksal ans Herz! Rumänien ist in Europa das Land mit den meisten heimatlosen Hunden. Mehr als 600.000 leben auf der Straße. Rund sechs Millionen weitere Hunde leiden in
Privathand – zumeist an kurzen Ketten, ohne Schutz vor Wind und Wetter und häufig mit schlechter Nahrung und ohne medizinische Versorgung. Zudem führen zigtausend Katzen ein entbehrungsreiches
Leben. Als ich mir die Bilder und Geschichten von PETA genauer angeschaut habe, war mir klar: Ich möchte helfen!
Hunde begleiten mich schon viele Jahre und sind großartige Familienmitglieder. Sie haben es nicht verdient, so zu leben wie dort. Genauso wie alle anderen Tiere.
Darauf möchte ich aufmerksam machen!
Was hat Sie dort besonders berührt?
Ein nicht kastrierter Hund und dessen Nachkommen bringen es statistisch gesehen innerhalb von sechs Jahren auf 67.000 Nachkommen. Man stelle sich das vor! Unendlich viele Hunde, es werden immer
mehr! Wie sollen sie alle leben, und wo?
Da war mir sofort klar, warum es so wichtig ist, die Tiere zu kastrieren. Es gibt in Rumänien eine rechtlich vorgegebene Kastrationspflicht für Hunde, sie wird aber kaum in die Tat umgesetzt.
Viele Menschen können sich die Operation nicht leisten, haben keinen Tierarzt in der Nähe und keine Chance, diese Vorgabe zu erfüllen. Und genau da hilft PETA sehr effektiv. Mit einer mobilen
Kastrationskampagne fahren die PETA-Tierärzte in die kleineren Städte und über Land und führen die Operationen kostenfrei durch – eine tolle Hilfe für die Menschen und Tiere dort! Auch
medizinische Notfälle werden versorgt, was auch großartig ist.
Haben Sie eine Vision für die Zukunft der Tiere in Rumänien?
Wenn drei Säulen, so wie PETA es umsetzt, Hand in Hand gehen, gibt es einen Weg aus dem Elend: Karitative Hilfe, Bildungsarbeit und politische Arbeit – dann gibt es eine langfristige Chance auf
eine bessere Zukunft für die Tiere. Nur so kann man das System verändern, aber das ist ein langer Weg. Aber jeder noch so kleine Schritt zählt. Für jedes einzelne Tier ändert sich die ganze Welt,
wenn es Hilfe bekommt, und das ist es wert, sich einzusetzen.
Wie leben Sie privat mit Tieren?
Ich bin eine große Hundefreundin, lebe zusammen mit der zweieinhalbjährigen Hündin Fee und dem gerade adoptierten Familienneuzugang, der kleinen Hündin Zazie. Beide geben mir täglich so viel
Liebe und Freude. Sie sind Teil unserer Familie und halten uns gut auf Trab. Fee kann gut einschätzen, wie Stimmungen sind, und das ist so spannend zu sehen. Es ist eine Bereicherung, mit Hunden
zu leben, denn sie spiegeln uns sehr gut, ich lerne dadurch auch sehr viel über mich. Und ich bin in Bewegung, unsere langen Spaziergänge tun mir und ihnen gut!