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бред #1

бред #1
бред #1

бред #1
40 DIN-A-5-Seiten; € ???
fbrwhn@riseup.net
Timo hat Ende 2020 beschlossen, an sein Teenpunk-Projekt Fanzine vor über 10 Jahren anzuknüpfen. Im englischsprachigen MESSED UP-Interview geht es in verkürzter Art und Weise um die Belarusian Scene und wie es sich anfühlt, in einem autoritären Staat aufzubegehren.

Nachfolgend skizziert Timo die Proteste in Belarus 2020.  In den ersten drei Tagen der Proteste nach den Wahlen in Belarus, vom 9. bis 12. August 2020, reagierten die Behörden mit Massenverhaftungen, Schikanen und Einschüchterungen. Die Polizei setzte Gummigeschosse, Stuntgranaten, Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstrant*innen ein. Im Laufe dieser drei Tage wurden mehr als 6.700 Menschen festgenommen. Mehrere Hundert der Inhaftierten berichteten über Folterungen und andere Misshandlungen in Polizeistationen und Haftanstalten. Leider versäumt es Timo, auf die besondere Rolle der Frauen* bei den Protesten einzugehen, haben sie doch in Minsk und anderen belarussischen Städten eine zentrale Rolle gespielt und eine aktivere Rolle in der Organisation der Demonstrationen übernommen.
Timo liest alte und neue Bücher, Fanzines, mag kein Leben ohne vegane Mayo und Remoulade und schreibt dir, was mensch für den Herstellungsprozess benötigt, um dazu vielleicht auch gleich die Seitan Vurst abzuschmecken. In einer weiteren DIY-Rubrik bleicht Tim Klamotten und liefert eine Anleitung mit Fotos. Στράφι aus Larissa machen seit 2017 Punkrock und stellen sich auf englisch vor. Ferner geht es um Solidarität mit Dimitris Koufontinas, der wegen seiner aktiven Beteiligung an Aktionen der »Revolutionären Organisation 17. November« vor 18 Jahren zu mehrfach lebenslänglicher Gefängnisstrafe verurteilt worden ist und nach einem Hungerstreik wieder ins Hochsicherheitsgefängnis gebracht wurde. Nach diesem Interview skizziert Timo aufgrund eigener Erfahrungen nach einem Aufenthalt in Thessaloniki Fallbeispiele von Repression betroffenen Menschen, geht auch nochmals auf globale Soli-Aktionen für Dimitris ein, um dann die Debütausgabe mit einigen wenigen Tonträger-Rezis zu beenden.

Gesamteindruck:

Timo hat in traditioneller Schere-Klebstift-Technik mit бред (übersetzt: Schwachsinn oder der Wahn) eine gute Debütausgabe produziert, präsentiert zwei herausragende Rubriken (DIY), die ausbaufähig sind. Dass nach den beiden englischsprachigen Interviews noch ein längerer Artikel folgt, vertieft Einblicke in die gesellschaftlichen, politischen, sozialen Verhältnisse der Länder Weißrussland und Griechenland, fokussiert auf Antifa und Subkultur. Timo täte gut daran, mehr Seiten mit Inhalten zu füllen und auf ganzseitige Bilder zu verzichten, die offenbar als Lückenfüller verwendet wurden.