Die neue Kölner Indie-Punkband FLITTERN veröffentlicht heute ihre politische Single "Viva Widerstand" und verkündet ihr Signing bei Unter Schafen Records. Der neue Song behandelt den rechten Terror so wie die zahlreichen Anschläge u.a. des NSU seit den 90er Jahren. Das dazugehörige Musikvideo zeigt die Orte und erinnert an die Opfer der Gewalt.
Nach dem Ende der Koblenzer/Trierer/Kölner Emo-Deutschpunk-Band HEY RUIN entsteht Anfang 2020 in Köln aus den Überresten ein neues Projekt. FLITTERN denkt dabei den DIY- Spirit, die Haltung
und den Sound einer Szene weiter.
Der Punk-Spirit, der fraglos ein wichtiges Element in der Historie aller Bandmitglieder ist, ist natürlich noch da, aber das Verlassen der musikalischen und inhaltlichen Komfortzone sind Gründe,
warum es jetzt neu gegründete Band gibt. Nachdem die Band vor wenigen Tagen ihr Signing beim Kölner Label Unter Schafen Records verkündet hat, folgt heute mit VIVA WIDERSTAND ein Song, der fast
mehr Statement ist: Wir versuchen uns jeden Tag mehr, uns unserer Privilegien innerhalb dieser Gesellschaft bewusst zu werden und wollen Verbündete marginalisierter Gruppen sein. Wir stehen
für Antirassismus ein. Wir wollen Teil einer Lösung sein.
FLITTERN - "Viva Widerstand"
Das Statement der Band zu "Viva Widerstand" und dem Musikvideo:
"Viva Widerstand. Punkiger Song, politischer Text, Statement gegen Rassismus. Klingt nach ner eindeutigen Sache. Tatsächlich aber ist „Viva Widerstand“ das Release, das uns bisher das meiste
Kopfzerbrechen bereitet hat und bei dem wir uns selbst am häufigsten hinterfragt haben. Denn nach dem Terroranschlag in Hanau, der Ermordung von George Floyd, Black Lives Matter und der insgesamt
gestiegenen Aufmerksamkeit für insbesondere Rassismus haben wir uns - vielleicht zum ersten Mal so wirklich - gefragt, was wir als vier weiße Dudes gegen Rassismus unternehmen können. Ist es
schon Aktivismus, in einer Punkband zu spielen? Profitieren wir persönlich viel mehr von strukturellem Rassismus, als wir mit Songs zum antirassistischen Diskurs beitragen können? Welche Relevanz
hat unser Handeln, wenn wir selbst überhaupt nicht von Rassismus betroffen sind? Sind wir Teil der Lösung oder Teil des Problems?", äußert sich die Band.
"Spoiler: Es ist schwierig. Bei vielen Fragen sind wir noch zu keinem Abschluss gekommen. Fest steht: Am Anfang steht die Information. Es ist 2021. Noch immer sterben Menschen durch rassistisch
motivierte Gewalttaten und Terror. Rassistisches und nationalistisches Denken sind wieder angekommen in der Politik. Überall, in Europa und direkt vor unserer Haustür.
Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, im Video von „Viva Widerstand“ eine etwas andere Stadtführung durch Köln zu geben, indem wir Orte rassistischer Gewalttaten besuchen. Gleichzeitig
behandelt der Songtext rassistischen Terror in ganz Deutschland seit 1990. Denn wenn wir vergessen und ignorieren, dass rassistisch motivierte Gewalt Alltag ist - auch hier, in dem was wir
„Heimat“ nennen - haben die Nazis gewonnen.
Wir wollen Teil der Lösung sein. Jeden Tag ein bisschen mehr."