Sauen mit blutenden Verletzungen an den Klauen und geschwollenen, entzündeten Beinen; Gülle, die durch die Spaltenböden nach oben drückt; schwache Ferkel, die sich kaum aus der Fruchtblase befreien können: Diese Bilder von Anfang Oktober 2021 stammen aus der Schweineaufzucht Wollin H. C. Daniels e.K. in Wollin. Videoaufnahmen von einer Geburt zeigen erstmals hautnah, was es für die neugeborenen Ferkel bedeutet, dass sich niemand um sie kümmert. ZDF frontal 21 berichtete gestern exklusiv mit Videomaterial von Animal Rights Watch e.V. (ARIWA).
Die Aufnahmen aus der Schweineaufzucht Wollin H. C. Daniels e.K. (LK Potsdam-Mittelmark, Brandenburg) ähneln denen aus anderen Zuchtbetrieben: Sauen, eingezwängt in körpergroßen Metallkäfigen; Ferkel, die nicht von ihrer Mutter umsorgt werden können; Schweine, die an schweren Verletzungen, trostloser Langeweile und drückender Enge leiden. Das Besondere hierbei: „Erstmals veröffentlicht ARIWA Videomaterial von der Geburt von Schweinebabys. Diese Bilder sind tief bewegend und nicht weniger verstörend“, sagt Sandra Franz, Pressesprecherin von ARIWA.
Achtung: Verstörende Bilder
„Hautnah erleben wir, wie ein gerade geborenes Ferkel versucht, auf die Beine zu kommen, und wie es nach den Zitzen seiner Mutter sucht. Nur mit allergrößter Anstrengung gelingt es ihm, sich aus
der Fruchtblase zu befreien. Neben ihm liegen seine gerade sterbenden oder bereits toten Geschwister.“ Die Bilder zeigen, was es für die Ferkel bedeutet, dass sich niemand während der Geburt um
sie kümmert. Die Schweinemutter selbst kann ihre Ferkel nicht umsorgen, weil sie in einen körpergroßen Metallkäfig gezwängt ist. Arbeiter*innen sind nachts nicht vor Ort.
In den letzten Jahrzehnten wurden Sauen darauf gezüchtet, immer mehr Ferkel zur Welt zu bringen. Als Folge werden immer mehr kleine und schwache Ferkel geboren, oder sie kommen als Totgeburten
auf die Welt. Da die Geburten nicht überwacht werden, sterben viele dieser Ferkel langsam und qualvoll noch vor Ort. Andere werden am nächsten Tag getötet, weil sich die Aufzucht kleinerer Ferkel
nicht rechnet. Das zeigen Tierrechts-Recherchen seit Jahren. „Die betroffenen Tiere sind von vornherein als ‚Verluste‘ einkalkuliert“, sagt Sandra Franz weiter. „Sie werden von Anfang an nur als
eine Ware betrachtet, die Profit abwerfen soll. Was sie fühlen, was sie wollen, was sie brauchen, all das ist in dieser Industrie irrelevant. Immer neues Tierleid ist damit
vorprogrammiert.“
Dabei gibt es eine einfache Alternative. Wir Menschen können uns rein pflanzlich ernähren – denn niemand braucht Fleisch oder andere Tierprodukte. Die Politik hat es in der Hand, den Pflanzenbau
ohne Tiernutzung zu fördern. Das ist nicht nur aus ökologischen Gründen dringend geboten. Nur so kann auch sinnloses Leid wie dieses ein Ende finden.