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OX #159

OX #159
OX #159

OX #159
148 DIN-A-4-Seiten; € 6,50.- + CD
OX-Fanzine, Postfach 110420, 42664 Solingen
www.ox-fanzine.de
Hm, Joachim mokiert sich im Editorial über die Sprache in Fanzines/Social Media, die andere diskreditiert und verletzt, stellt sich – ganz der Chef – hinter den OX-Kolleg*innen und fordert, das „wording“ im Blick zu halten. Die Vergangenheit belegt, dass Joachim immer dann selbst sehr „dünnhäutig“/sensibel auf konstruktive Kritik, die gegen das Medium und gegen ihn gerichtet war.

Nach dem üblichen Klatsch&Tratsch, subjektiv ausgewählten Klassikern (Cover, LP-Vö, Bands live), folgt ein ausführliches Gespräch mit Joe und Mark von IDLES über deren neues Album sowie ergänzend hierzu ein Interview mit Mark über die IDLES-Doku „Don’t go gentle“. Daniel Schubert durchleuchtet Cinder Blocks (aka Cindy Bischoff) Aktivitäten in den jeweiligen Bands. Cindy findet, dass es „sexuelle Belästigungen in  der Szene wirklich gibt“, aber keine Probleme hat, wenn andere sie als female fronted definieren. Michael Dandl führt seine punkhistorischen Betrachtungen fort, wobei ich nicht sicher bin, worauf er eigentlich aus ist. Er mischt Erinnerungen an lokale Treff- und Szenepunkte mit Berührungspunkte zu favorisierten Punk-Klassikern. Michael Schuster (CARGO) erklärt Gründe, warum Vinyl in Corona-Zeiten ein energiekostspieliges Produkt geworden ist. Weil SONDASCHULE mit Vincent Sorg zusammen gearbeitet haben, klingt die neue Platte wie DTH und BROILERS, was Sänger Costa damit erklärt, dass „man sich an den Helden orientiert“, wo der „Groove mal gleich ist“. Triebi Instabil spricht mit Bernd über die CLOX-History, während Joachim mit Armin über THE SKEEZICKS spricht, der mit der Band etwas Neues in „seiner Zeit erleben durfte“. Isabel Ferreira de Castro analysiert subjektiv ausgewählte Ausgaben von OX, Rock Hard und Visions aus dem Jahrgang 2010 und 2020 hinsichtlich Sexismus und frau*liche Ausschlüsse mit ernüchternden Ergebnissen.

Gesamteindruck:

In dieser Ausgabe gibt es nur einige Highlights. Spannend wird es immer dann, wen „die Alten erzählen“, aber viele Interviews dienen lediglich Promotionzwecken, dem Anpreisen der neuen Platte. Das ist schade, denn so wirkt diese Ausgabe wie eine Pflichterfüllung im auferlegten VÖ-Zyklus.