Mit "Havasu" veröffentlicht PEDRO THE LION unangekündigt den zweiten Teil seiner fünfteiligen Album-Reihe, die sich mit prägenden Orten seines Lebens auseinandersetzt. Es ist der Nachfolger des 2019 erschienenen Albums "Phoenix" und erscheint bereits heute digital bei Big Scary Monsters und am 04. Februar auf Vinyl.
Die in den 1960ern gegründete Gemeinde Lake Havasu in Arizona zeichnet sich durch kurvige Bergstraßen sowie die Stein für Stein nachgebaute London Bridge aus. „Es ist ein sehr künstlicher, ausgefallener Ort in einer gefühlvollen und doch trostlosen Landschaft“, lacht David Bazan von PEDRO THE LION, der in der siebten Klasse für ein Jahr in die in der Nähe der Mojave Wüste gelegene Stadt zog.
Um die Fortsetzung zu schreiben, reiste er über mehrere Jahre hinweg viermal zurück nach Havasu und fuhr an seinem Junior High Campus, einer magischen Eislaufbahn und anderen nostalgischen Orten
vorbei, die lange unterdrückte Gefühle hervorriefen. „Eine Kreuzung, an die ich mich seit 30 Jahren nicht mehr erinnert hatte, löste eine Flut verborgener Erinnerungen aus“, sagt er. „Ich war
dort, um so viel wie möglich davon aufzusaugen.“
Während er die unergründlichen Schleifen am Ufer des Havasu-Sees entlang fuhr, hörte sich Bazan ein Hörbuch von Tom Pettys Biografie an und führte schließlich einen Dialog mit Pettys Stimme in
seinem Kopf. Eine Offenbarung aus dem Buch - dass Petty den Song „Wildflower“ unbewusst als einen Akt der Selbstliebe schrieb - inspirierte Bazan dazu, seine eigene Arbeit mit radikaler
Großzügigkeit gegenüber seinem jüngeren Ich anzugehen. „Ich wollte für das Kind da sein“, sagt er. „Dieser Zwölfjährige braucht immer noch Eltern und muss sich entwickeln.“
Obwohl die nächsten drei Alben der Serie noch nicht vollständig geschrieben sind, versteht Bazan „Phoenix“ und „Havasu“ derzeit als eine abgeschlossene Exposition in einer traditionellen
Drei-Akt-Struktur. Obwohl diese vorsichtigen Kompositionen den Weg für dunklere Geschichten in späteren Akten ebnen, betont Bazan entschieden den heilenden Charakter der Rückkehr nach „Havasu“,
geistig und musikalisch. „Havasu gab mir die Möglichkeit, verletzliche Entscheidungen zu treffen und mich mit einem Teil meines jüngeren Ichs zu verbinden, dem ich nicht den Rücken kehren
wollte“, meint er. „Ich habe mich durch eine Menge Selbstverurteilungen gearbeitet und war auf dieser Platte liebenswürdiger zu mir selbst, als ich es jemals zuvor in einem Song gewesen bin.“ Das
Ergebnis ist ein offenherziges Eingeständnis von Scham und Stolz. Offenherzig, aber feinfühlig arrangiert, um die Gefühle zu bekräftigen - auch wenn das Kind, das dieser Bestätigung bedurfte,
längst erwachsen und aus Havasu weggezogen ist.