SILVERSTEIN
Misery Made Me LP/CD
UNFD
Hui. Der Opener "Our song" saugt den Crossover aus HC, Rap, Pop auf und implodiert zu einem dynamischen Song, in dem die Zeile "Never gonna change me now Misery made me" ins ZNS gefräst wird.
Dann folgt ein brutaler straighter HC-Ausguss, der abgeht wie eine Stampede, unterbrochen durch disharmonische Noise-Attacken. Und zack, folgt mit "Ultraviolet" ein rockig-poppiger Song mit
Gefühl und Dopamin-Ausschuss, ohne auf das spezielle CLAWFINGER-Riffing zu verzichten.
Was auffällt, ist die Verknüpfung der Thematik "Misery".
Inspiriert von den letzten zwei Jahren, ist "Misery Made Me" eine Darstellung von Silversteins - und der Welt insgesamt - kollektivem Aufruhr, Frustration und Ängsten.
"Ich wollte die Bedeutung von 'Misery' als Hauptthema des Albums erkunden", sagt Sänger Shane Told. "Trotz der Berge, die wir in den letzten Jahren erklommen und Felsbrocken, die wir umgestoßen
haben, wurden wir mit der Last und dem Elend konfrontiert, über einen längeren Zeitraum relativ am selben Ort zu bleiben. Es wurde wichtig, in der Realität dieses Elends Frieden zu finden. Die
Platte handelt von der Akzeptanz einer neuen Realität und der Anpassung an sie."
Und so ist das Album auch die Herausforderung, mit Themen wie Ängste, Zweifel, Einsamkeit umzugehen und ausdrücken. Musikalisch immer dynamisch, im Kern aber auch immer gleich: Hartes Riffing und
poppige Melodien wechseln ab mit HC-Elemente und Wutausbrüche. "I can find my peace in misery!" Am Ende ist nicht alles gut, aber zumindest kannst du dich mit deinen Ängsten, Zweifel arrangieren.
Ansonsten hilft noch die Ur-Schrei-Therapie, die hier auch von Shane immer wieder eingesetzt wird. Wirkt befreiend und tut gut!