PLOP #101
80 Seiten DIN-A-5-Seiten, S/W & Farbe; €6,- (inkl. Porto)
https://www.plop-fanzine.de
Das aktuelle PLOP-Comiczine beinhaltet eine Vielzahl an Comics, Zeichnungen, Textbeiträge und einem tollen DIN-A-4-Poster. Diese Ausgabe ist die erste gedruckte mit farbigen
Beiträgen. Das garantiert zwar noch nicht eine Qualitätssteigerung, erweckt aber den Eindruck von Professionalität und gesteigerten Ansprüchen.
Mir gefallen die kleinen Details und Zeichnungen (u.a. von Haggi) in den Textbeiträgen (Lesergesabbel, Inhalt) außerordentlich gut. Die Technuiken der Zeichner*innen sind sehr unterschiedlich. Mahmoud Hamidy nutzt im mehrseitigen Comic teilweise reale Fotos und zeigt in verschwommenen Bildern, die mitunter skizzenartig sind, eine Anti-Heldengeschichte, die weiter ezählt werden wird. Dieter Berrs Comic indes kann mich nicht überzeugen, denn seine Arbeit wirkt zu künstlich-unästetheisch. Bei Peter Schaafs Sci-Fi-Fortsetzungscomic Darnak stelle ich Tiefgang und ein Gespür für eine spannende Geschichte mit skurrilen Figuren fest, die mich an die Morloks aus „Die Zeitmaschine“ erinnern. Die Idee von Andreas Alt, seine Motive für ein seit fünf Jahren andauerndes autobiografisches Comicprojekt mit Text und Zeichnungen darzustellen, ist sehr gelungen. Auch gut, das zeitgemäße Gretel-ohne-Hänsel-Märchen von Markus Herbert als Fortsetzungscomic. Am stärksten empfinde ich Stefan Lausls Comic. Detaillierte und ausgeschmückte Panels mit viel Text und viel Zynismus/Sarkasmus. Grandios! Künstlerisch am besten hat mir der farbige Comic „Feed the Beast“ von Blue Print gefallen. Der wäre es wert, als eigenständiger Comic in DIN-A-4-Format veröffentlicht zu werden.
Gesamteindruck:
Der Relaunch ist geglückt. Ein sehr gutes Comic-Fanzine, das meinetwegen ganz auf einseitige Zeichnungen verzichten, und mehrere abgeschlossene Kurz-Geschichten präsentieren könnte. Die Anzahl der teilnehmenden Comic-Zeichner*innen/Autor*innen ist erstaunlich hoch. Die Mischung aus farbigen Comics in Verbindungen mit Textbeiträgen (Rezensionen, Kolumnen) ist ein Beleg für sehr persönliche Einblicke (Andreas Alt), für viel Fantasie und Humor, die die eigene Kreativität beflügelt und für gute Unterhaltung sorgt.