· 

The Interrupters - In The Wild

The Interrupters - In The Wild
The Interrupters - In The Wild

The Interrupters

In The Wild LP
Epitaph Records
Der großartige Opener, "Anything was better", ertönt in unglaublicher THE DISTILLERS-Spielart mit RANCID-Referenzen. Doch darauf ruhen sich The Interrupters nicht aus und mixen 2 Tone/Ska in einen dynamischen, harmonischen Cocktail, der spritzig ist und mit viel Gefühl serviert wird. Und ja, Gefühle spielen eine große Rolle, denn Aimee hat ihre Lebensgeschichte aufgearbeitet und zumindest in weiten Teilen der Songs skizziert.

"Wenn ihr mich jemals kennenlernen wollt, könnt ihr euch diese Platte anhören, und ich kann in dem Wissen sterben, dass sie meine Geschichte erzählt" erzählt Aimee.
Bislang konnte sie das nicht, war nicht bereit oder zu traumatisiert. Das beschreibt Aimee in Songs wie "Raised by wolves". Aufgewachsen in einem Elternhaus mit Missbrauchserlebnisse konfrontiert, ohne festen Bezugspersonen, landete sie eine Pflegefamilie und zog während ihrer Kindheit oft um. In der Aufarbeitung der Vergangenheit vergibt Aimee sich selbst für Fehltritte und  selbstzerstörerisches Verhalten. Und ja, es gibt natürlich auch Hoffnung und positive Gedanken. Die band ist mittlerweile eine Familie. Musik und Texte schreiben eine Therapie und ein Weg, Frieden zu finden, Aimee ist fokussiert und auf der Suche nach den Dingen, für die sie dankbar ist. Für Bandkollege Kevin fühlte sich der Arbeitsprozess und die Rahmenbedingung zum neuen Album an, "als wären wir im Wald beim Zelten und könnten uns nur auf uns selbst verlassen!" Ein persönliches Album in einer intimen Atmosphäre "about growing up and looking back" mit viel melodisch, hymnischen Punk-Smashern (Anything was better, Jailbird), die stimmlich an Brody Dalle erinnern: rebellisch und snotty. Auf der anderen Seite servieren THE INTERRUPTERS starke 2 Tone-Akzente mit wunderschönen dreistimmigen Harmonien und freundschaftlicher Beiträge von The Skints, die zusammen eine musikalische Landschaft mit bittersüßen Essenzen schaffen. Gefühlvoll ("My heart"), deep, eingängig und noch vielseitiger als zuvor. Ein Album mit einzigartigen Perlen, wunderbar arrangiert und für die Ewigkeit gemacht!