TRUST #215
68 DIN-A-4 Seiten; €4,00.-
Trust Verlag, Dolf Hermannstädter, Postfach 110762, 28087 Bremen
https://trust-zine.de/
Schon seit einigen Ausgaben rezitiert Dolf sich selbst, wiederholt sich und „was ich grade mal wieder schreiben wollte, schrieb ich schon des öfteren (Rechtschreibfehler im
Original).“ Jan Röhlk indes findet anscheinend immer wieder substanziell ausschweifende Worte zu Bücher, Songs, Fettnäpfchen, bevor er sich zu den Weinstein-Enthüllungen äußert.
Alva ist Mutter geworden und regt sich dann doch darüber auf, dass sie als queere Person ungefragt als „Mamma“ bezeichnet wird. Auch Mika entdeckt in den sogenannten „Chaostagen auf Sylt“ einige
Widersprüche zwischen anarchischem Ansatz und spießigem/bürgerlich-konservativen Verhalten der „Bunthaarigen“. Jan Röhlk macht Stößchen mit Jim Ruland, der für das FLIPSIDE-Fanzine schrieb, jetzt
für Razorcake schreibt, Bücher über BAD RELIGION und SST geschrieben hat und war beeindruckt von der Großzügigkeit der Leute, mit denen er gesprochen hat.
Claas unterhielt sich mit Elf von SLIME, der sich im Wesentlichen und hauptsächlich zu/über Tex und dessen Texte äußert bzw. diese interpretiert. Dann wäre es doch gleich sinnvoller gewesen,
anstelle über ihn, direkt mit Tex zu sprechen. Macky von AGAINSTERS war Spätzünderin und hatte erst mit Mitte 20 ihre erste eigne Band und hat als „Frontfrau“ alle möglichen, seltsamen
Erfahrungen gemacht. Bei ZAHN indes ist alles erlaubt, Felix bekommt Fragen über Alexa und Lieblingsgerichte gestellt.
Gesamteindruck:
Manchmal dröge, aber auch fluffig wie Grießbrei bei Oma. Ohne Gedöns, inspirierend, diskursiv, aber auch an einigen Stellen belanglos. Alles wie immer: Wenn punk sich was Gutes gönnen will, ist das TRUST was für zwischendurch, aber nicht für den großen Hunger.