RONG KONG KOMA
Delfine der Weide LP
Rookie Records/Indigo
"Friss deine Angst wenn du Hunger hast!" Zeilen wie diese sind erneut Sebastians Annäherung an Rio Reisers lyrische Genialität. Mal aufmüpfig, angriffslustig, aggressiv, von Selbstzweifeln
geplagt. Sebastians Begabung für melodramatische und melancholische Lieder und Liedinhalte sind ebenso frech wie für die Straße gemacht.
Frei Schnauze und hinterfotzig. "Würdest du bitte eskalieren?" HeartPop mit Tagebuchnotizen, in denen mensch Sebastians großes Formulierungstalent, seine Begabung für Texte erkennt. Geschrieben hat er die Songs auf den weiten Flächen des stillgelegten Flugfeldes Tempelhof. Und so sind diese geprägt von Sehnsucht, Freiheit und Offenheit. Auch toll das Duett mit 'Apokalypse Vega' in "Fanfare". Hier treffen Rotz auf Agilität. Immer an Bord: Der Kiezcharakter, die bissig-witzige Seele, die dich in jedem Akkord begleitet und dich vereinnahmt. Der Sommer auf dem Hinterhof. Hier gehört sie hin, die kratzige Musik, der intensive Geschmack von Gemütsmassagebrause. "Der Kopf schreit mehr!" Ich will es auch.