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LOTTA #88

LOTTA #88
LOTTA #88

LOTTA #88
64 DIN-A-4-Seiten; € 3,50.-
Lotta, Am Förderturm 27, 46049 Oberhausen
www.lotta-magazin.de
    Der Schwerpunkt „Reclaim & Remember“ knüpft im Wesentlichen an die rassistischen Pogrome von Mölln, Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda an, erinnert an von rechter Gewalt betroffene Personen, die getötet wurden, überlebt haben und Opfer antisemitischer und rassistischer Gewaltverbrechen wurden.
Massimo Perinelli erinnert an migrantische Selbstorganisierung und skizziert (Betroffenen)Perspektiven und rassistische Taten vom Mauerfall bis heute.

Mouna Rami erinnert an die von rassistischer Gewalt Betroffenen in Hanau und zeigt Planungskonzepte für einen respektvollen, gerechten Umgang, wo die Betroffenen im Fokus bleiben, stellt aber auch Forderungen nach Reformen in der Bildungspolitik.
 Die Initiative „München erinnern!“ gedenken der Opfer des Oktotberfestattentats vor 42 Jahren und fordert eine bis heute unvollständige/fehlende  umfassende Aufklärung/Aufarbeitung um die Anerkennung des Anschlags als rechter Terror. Ali Şirin ist im Bündnis „Tag der Solidarität/Kein Schlussstrich Dortmund“ aktiv und berichtet vom Solidaritäts-Netzwerk von rechter Gewalt Betroffener.Darauf folgt ein Interview mit der „Soligruppe 9. Oktober“ Halle, die über Vereinnahmungsversuche und praktische Erfahrungen berichtet.

Gesamteindruck:

Erinnerungs- und Gedenkarbeit an Betroffene rassistischer Gewalt stellen einen der zentralen Bestandteile antirassistischer Arbeit dar.
Der Schwerpunkt nennt Namen der von rassistischer/antisemitischer  Gewalt Betroffenen, legt den Fokus auf migrantische Initiativen, kritisiert die fehlende Sensibilität gegenüber rassistischen Straftaten und Angehörigen der Betroffenen. Demgegenüber belegen die vorgestellten Initiativen die Notwendigkeit,, dass Nichtstaatliche Gruppen immer wieder daran erinnern müssen, in was für einer Gesellschaft wir leben. Rassismus muss klar benannt werden. Seine Auswirkungen für die Betroffenen bis hin zu Morden dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Es geht um den gesellschaftlichen Kontext, in dem so etwas überhaupt möglich ist. Dem gilt es, klar entgegenzutreten und darüber aufzuklären.