Proud to be Punk #36
100 DIN-A-5-Seiten; € 3,00.-
jan.sobe@t-online.de
Jan ist euphorisch und erinnert an besuchte Konzerte und Festivals, bevor er Maren und Torben vom (R)Ohrpost-Fanzine, die fahren 50 Kilometer in die nächste größere Stadt, um
den halben Tag am Kopierer zu stehen und eine neue Ausgabe in Kleintauflage zu produzieren. Jan macht Werbung für die ROTZLÖFFEL-Do-LP und legt sich beim Laub harken mit ungarischen Boneheads an,
die die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein besudeln.
Manchmal gehen sie gemeinsam klettern oder wandern und verknüpfen Politik mit Bergsport. Darüber hinaus seziert Jan Björn Fischers Buch über ROCK-O-RAMA, erinnert an die Band WUT und an seine Jugendsünden bei reichlich Dope und Bier im Schweinestall. Ralf von KINK RECORDS hat faire Preise und Ärger bei einigen DISCOGS-Kund*innen, die sich über einen Knick im Cover aufregen. Des Weiteren gibt es DDR-Punk-Bücher-Reviews und mit ihm und der Reisegruppe Ost-Punk eine Konzert-Reise in die DDR-Punk-Vergangenheit mit L’ATTENTAT, PLANLOS, BETONROMANTIK, ROSA BETON und Gerstensaftpreise von €4,50, was Jans Stimmung drückt.
Gesamteindruck:
Das P.t.b.P. goes digital. Jan verabschiedet sich vom analogen Cut‘n‘ Paste-Prinzip und lässt das Zine drucken. Jan beabsichtigte das originäre Layout beizubehalten und das Druckergebnis verbessert die optische Qualität, besonders die der abgedruckten Fotos. Neben der Optik ist aber insbesondere der Inhalt wieder gehaltvoll, unterhaltsam und eine qualitativ großartige Mischung aus linke Bildungspolitik, AnarchoPunk, Konzert(reise)berichte, zeithistorische Reflexionen über Punk in der DDR und ausführlich geführte Frage- und Antwortrunden. Eine äußerlich wie innerlich rundum gelungene Ausgabe.