Panzertape
Was wär‘ ich ohne meine Freunde…CD/MC
http://www.taperock.de/
"Was wär' ich ohne meine Freunde?" Ziemlich aufgeschmissen.
Punk ist laut und dreckig. Genauso wie auf einem Punk-Picknick mit Eventcharakter oder Umsonst&Draußen-Festival. Das heißt: Schlafsack, Dosenbier, veganes Chili und zwei Gegenstände, die
niemals fehlen dürfen: Kabelbinder und Duct Tape, hierzulande auch bekannt als Gaffa, Panzertape oder korrekt: Gewebeklebeband.
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass Gewebeklebeband oder Panzertape, Leben retten kann und in jedes gut sortierte Survivalpaket gehört. Panzertape kann vor Blutvergiftungen oder das durchlöcherte Zeltdach vor Nässe schützen. Panzertape ist in meinem Teekesselchen aber auch eine Punkband, die eigentlich schon längst aufgelöst gehört. Schließlich haben sie sich bei der Bandgründung 2017 geschworen, sollten sie jemals mit KNOCHENFABRIK zusammenspielen, sich sofort aufzulösen. Das Zusammenspiel war dann bereits ein Jahr später der Fall. Trotzdem ist nun das 2. Album am Start. Ein Album mit BLAULICHT-Zugang, das den Duft von ALARMSIGNAL und FAHNENFLUCHT inhaliert und gelegentlich im achtziger Ami-HC-Manier rumasselt. Punk also wie er klingen muss, um Gift und Galle zu spucken, aber wohldosiert und diszipliniert genug, um auch nüchtern Pogo zu tanzen oder Arm im Arm die Fäuste zu recken. In Coburger Mundart-Philosophie werden Themen wie Depressionen, Mobbing, rechte Burschenschaftler und Querdenker*innen sowie veganes Chili serviert. Das steigert den Blutdruck und belegt, dass eine Punkrock-Ballade zu schreiben immer auch ein Whoawohoo enthalten muss.