· 

Tierbefreiung #117

Tierbefreiung #117
Tierbefreiung #117

Tierbefreiung #117
60 DIN-A-4-Seiten; €4,00.-  
die tierbefreier e.V., Postfach 160132, 40564 Düsseldorf
www.tierbefreiershop.de
    Mit dem Titelthema „Corona – Auswirkungen und Folgen der Pandemie“ (auf menschliche und nicht-menschliche Tiere) werden Aspekte zu Ungleichheiten, medizinischer Zugang, Arbeitsverhältnisse in der tierverarbeitende Industrie, Wilderei/Waldrodungen, Tierversuche und Folgen der Tiere in industrieller Haltung aufgegriffen.
Die Pandemie legt(e) soziale Ungleichheiten offen: Arme sind stärker betroffen. In ganz Deutschland war Corona zu einer Krankheit geworden, die die Armen häufiger und schwerer traf.

2020 geriet die Fleischindustrie und insbesondere Tönnies aufgrund hoher Fallzahlen in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Corona-Pandemie hat auf die schlechten Arbeitsverhältnisse aufmerksam gemacht. Unter dem Deckmantel der „Systemrelevanz“ lief an vielen Standorten der Betrieb einfach unverändert weiter, ohne dass die geltenden Arbeits-, Gesundheits- und Infektionsschutzstandards umgesetzt wurden. Mit dem Ziel, immer billigeres Fleisch zu produzieren und aus Profitgründen setzt die Fleischindustrie seit Jahren auf unterschiedliche prekäre Vertragskonstruktionen.
F.B. fordert insgesamt mehr Aufmerksamkeit für Stadttauben in tierrechtsrelevanter Bewegungsarbeit. In der Pandemiezeit und insbesondere durch Lockdownbedingte Schließungen  der Innenstadtgeschäfte wie Cafés und Restaurants, Imbissbuden und Bäckereien, fielen für die Vögel wichtige Nahrungsquellen weg. F.B. hat in den letzten 2 Jahren 2 bis 3 Tonnen Taubenfutter verteilt, einen Verein gegründet, der einen lokal betreuten Taubenschlag errichtet hat.

Gesamteindruck:

Einige Tiere profitierten vom Herunterfahren der Wirtschaft, der Einstellung von Flug- und Schiffsverkehr. Der verordnete Stillstand tat der Natur gut. Doch für domestizierte Tiere, die in menschlicher Obhut oder anderweitig abhängig von den Menschen sind, sah es anders aus. Die auf einmal menschenleeren Straßenzüge sorgten auch in Großstädten für skurrile Bilder, wenn sie etwa zum Streifgebiet für Wildschweinrotten auf der Suche nach Nahrung wurden. Stadttauben fanden plötzlich nichts mehr zu essen, wurden krank und/oder verhungerten. Was im Schwerpunkt-Thema ausgeklammert wurde, war die prekäre Situation in Tierheimen für Mensch und Tier. Mensch, Natur und Tiere dürfen nicht länger als etwas angesehen werden, was beliebig ausgebeutet werden kann. Covid-19 machte schmerzhaft deutlich, wie sehr die weltweit immer komplexer werdenden Interaktionen zwischen Mensch, Tier und Umwelt eine Ethik erfordern, die den ökologischen Gesamtzusammenhang berücksichtigt, in dem aber nur zum Teil erfolgreiche Lösungsansätze umgesetzt wurden und viele Chancen eines intakten und widerstandsfähigen natürlichen Umfelds für Mensch und Tier ungenutzt blieben.