Ein PETA-Team aus mehreren Ländern ist im Erdbebengebiet in der Türkei im Einsatz und rettet dort Tiere. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von PETA Deutschland, PETA UK und PETA USA haben sich zusammengeschlossen, um direkt vor Ort zu helfen: Sie gehen Hinweisen nach, spüren verletzte oder in Trümmern gefangene Tiere auf und versorgen diese. Der Einsatz wurde durch ein erneutes Beben am 20. Februar erschwert, sodass die Teammitglieder mit sieben der bereits geretteten Tiere im Auto schlafen mussten.
„Verletzte und verschüttete Tiere zu retten, medizinisch zu versorgen und in Sicherheit zu bringen, ist in einem Krisengebiet etwas, das oft aus dem Blick gerät. Meistens steht die Hilfe für Menschen im Vordergrund. Aber auch Tiere erleben unvorstellbares Leid. Deshalb sind wir hier“, so PETAs Campaignerin für Tierische Mitbewohner, ausgebildete Tierarzthelferin und Agrarwissenschaftlerin Monic Moll. „Hier im Erdbebengebiet stellen sich uns teilweise ganz neue Herausforderungen. Bereits 2022 war ich im Rahmen unseres PETA HELPS UKRAINE-Projekts mehrmals und für mehrere Wochen im Ausland im Einsatz, um für PETA Deutschland Tiere in Not zu retten. Im Kriegsgebiet hatte ich zumindest ein vages Gefühl dafür, wie sicher ich zu einem bestimmten Zeitpunkt war. Beim Erdbeben ist es eine eher diffuse Gefahr, die jederzeit entstehen kann, schwere Nachbeben sind keine Seltenheit.“
Rettungen gestalten sich oft schwierig
Für Befreiungsaktionen muss teilweise schweres Gerät organisiert werden: Erst am Dienstag vernahm das PETA-Team vom Balkon des vierten Stocks eines kaum noch zu betretenden Gebäudes das laute Miauen einer Katze. Die Teammitglieder gelangten über ein weitgehend zerstörtes Treppenhaus bis ins Stockwerk der Katze, konnten dort jedoch die verschlossene Tür nicht öffnen. Nachdem ein Kran organisiert werden konnte, kletterte der Fahrer über den Balkon in die Wohnung. Er ließ die PETA-Mitarbeitenden hinein, die die Katze aus ihrer Notlage befreiten. Die Katze, der das Team den Namen Leona gab, war zwölf Tage lang alleine in der Wohnung eingeschlossen, ausgehungert und dehydriert. Mittlerweile ist sie bei einer mitfühlenden Person in Istanbul untergekommen und sucht ein neues Zuhause.
Verletzte Hündin in Sicherheit gebracht
Auf dem Weg nach Antakya entdeckte eine PETA-Mitarbeiterin eine verletzte Hündin. Einheimische konnten dem Rettungsteam mitteilen, wer sich bisher um sie gekümmert hatte. Nachdem die Personen ausfindig gemacht werden konnten, erhielt das Team die Erlaubnis, die Hündin namens Judy mitzunehmen. Offenbar war sie von einem Auto angefahren worden, in der Not konnte ihr verwundetes Bein aber nur mit einem Schal umwickelt werden. Inzwischen war dieser vollkommen verdreckt, eine medizinische Versorgung war dringend notwendig. Um die Wunde behandeln und der geschwächten Hündin Schmerzmittel und Antibiotika geben zu können, brachte das Team sie zu den Tierärztinnen und Tierärzten im Camp eines türkischen Tierschutzverbands.