Turbonegro Must Be Destroyed
A Turbonegro Tribute Album LP
www.christmas66606.com
In bester DIY Manier erscheint das Album ohne Label und wird ausschließlich über die Bands selbst vertrieben.
Die Bilder von Hank und Tony auf dem Cover wurden von Warren Mancini, einem Tätowierer aus Amerika, gezeichnet.
Das Layout wurde von Javier Villalpando gestaltet, der bereits 2019 zum 30-jährigen Bandbestehen von Turbonegro den entsprechenden TUR30NEGRO-Schriftzug designt hat.
TURBONEGRO hat mit ihrem Death Punk-Stil vor allem hierzulande nicht nur viel Musikfreund*innen gewonnen, sondern auch zahlreiche sogenannte Turbojugend-Fanclubs hervorgebracht, deren Mitglieder
an ihren gestickten Emblemen auf Jeansjacken zu erkennen waren.
2007 gab es über 2.000 regionale Mitgliederclubs. Was aber macht den speziellen Reiz aus, den TUBRONEGRO vor allem in der Besetzung ihres 2021 verstorbenen Sängers Hank von Helvete (1993 - 2010)
auszeichnete?
Musikalisch haben TUBROENGRO aus den Genres Punk und Hard Rock einiges zusammengetragen, um hieraus einen Death Punk-Stil zu kreieren. Deutliche Inspirationsquellen waren Proto-Punkbands wie THE
STOOGES, RADIO BIRDMAN und MC5, MOTÖRHEAD, QUEEN, St. Pauli und Pizza. Textlich und vom Image kokettierten TURBONEGRO mit einem homo-erotischen Habitus in Kombination mit dem immer
wiederkehrenden Thema "Darkness". Trotz homoerotischen Anspielungen in den Songs wie "Erection", "Prince of the Rodeo", "Sailor Man" und auf der Bühnen angezündeten Ass-Rockets (Feuerwerksfontäne
oder Wunderkerzen) gab es auch homophobe Äußerungen von Hank, polarisierende von Gitarrist Knut Schreiner auf diversen Gruppenfotos (u. a. im Booklet von Party Animals) tragende SS-Tellerkappe.
Im Jahr 2001 erschien unter dem Titel Alpha Motherfuckers ein Tributealbum, auf dem unter anderem HIM mit dem Titel Rendezvous with Anus vertreten waren und Bela B. zusammen mit Jasmin 'Blümchen'
Wagner den Titel 'Are You Ready for Some Darkness?' neu interpretierten.
Das beste TURBONEGRO-Album ist zweifellos das 1998 veröffentlichte 4. Studioalbum "Apocalypse Dudes". Ein perfekt produziertes Album mit einem überirdischen DeathPunk-Sound und Songs wie "Get it
on", "Just Flesh", "Prince of the Rodeo", "Are you ready (for some darkness)", ach eigentlich ist jeder Song ein Überhit, der perfekte Mix aus klassischem Proto Punk und Rock and Roll. Auf dem
neuen Tribute-Abum belegen das bspw. STACY CROWE mit einem gelungenen Cover von "Humiliation Street", das strukturell 1:1 dem Original gleicht, aber die selbe Faszination verströmt. Hör dir das
Leadgitarrenspiel am Ende an, begleitet von Keyboard und du weißt, was ich meine. Überschwänglich gespielt, beschert dir das Spiel einen eruptiver Ohrgasmus. Weitere Knaller aus diesem
Tribute-Album sind das von SYFF gecoverte "Prince of The Rodeo", TURBOCOOOPERS mit "All my friends are dead", CHRISTMAS und "I got a knife", Scumbag Millionaire mit dem eingeprügelten "Just
flesh" und überraschenderweise auch ALARMSTUFE ROT mit einer super-guten Version von "Selfdestructo Bust". Interessant wird es allerdings, wenn Bands wie SCHRENG & LA LA oder
DAMPFMASCHINE mit "Du Mongo" die Originale neu interpretieren. Schreng Schreng & LA LAs "Sailor Man" ist eine The man in Black-Johnny Cash-Adaption. und "Du Mongo" eine eingedeutschte fiese
Hass-Version. Die schwäbischen DUMB BATS spielen ja selbst auch Actionrock/Schweinerock/Punkrock, der geprägt und inspiriert ist von Bands wie Turbonegro. Ihr "Girls from Nowhere" wird dann auch
mit ihrer Sängerin gecovert, was vom ansonsten männlich dominierten Ass Rock zelebriert wird. Max Motherfucker holt sich in "Everybody Loves A Chubby Dude" auch noch mal eine Duett-Partnerin ins
Boot und wo sind eigentlich die Bitch Queens? Haben die doch heuer eine mehr als eindeutige Referenz zum skandinavischen Rock mit Punk_Einflüssen. Der Sampler macht Spaß, zeigt Punk von der
dreckigen Sorte und belegt, dass die geheime Macht der TUBRONEGRO-Faszination ungebrochen und zeitlos gut ist.