SCHALKO
Bitte 3x Pommes LP
Flight13 Records
Krach, Gebrüll, Geschepper und Gebratze. Bei "Noiseansteckung" fühle ich mich an den frühen Rock-O-Rama-Sound erinnert. Hui, danach werden Leichen im Keller gesichtet und später noch Eigenbedarf
angekündigt. "Aufrauchen und weg" heißt die Devise.
Bloß nicht still stehen. Im Sog von Wave und Punk produzieren Markus, Lukas und Fabian dunkle Klangfarben mit grauen Pastelltönen, die im Gitarren-Riffing wie eine aufgeregte Zufallsbegegnung ertönen. "Risse" dann als erstes Highlight. Oma Hans guckt vorbei und lädt ein zum Aufschrei gegen die Langeweile und als Zeitvertreib gegen Vampire und Gespenster. Andere schauen aus dem Fenster, verstecken sich hinter Gardinen und pflegen ihre Depressionen. SCHALKO indes greifen zum Flammenwerfer und fackeln im Kellerloch den letzten Funken Wahnsinn ab. Monologe im Spiegel, gebrüllte Slogans für den Alltag. Punk als Ratgeber und Hilfeschrei. Da findet man erst "im Lärm" etwas Ruhe und ist fokussiert auf die eigenen 15 Minuten, bis der Rappel wieder einsetzt. Gut, dass der Basslauf den Herzschlag bestimmt und dich erdet. Rachut sagt Adieu, eine Lösung sucht weiter nach Problemen. Was bleibt ist der Schlussakkord in Moll und die Genugtuung, dass Punk nicht zu reparieren ist.
